Colliers: Talsohle am Wohninvestmentmarkt 2023 durchschritten
Nach Angaben des Immobilienberaters Colliers zeigte sich das Gesamtjahr 2023 im institutionellen Wohninvestmentsegment mit einem Transaktionsvolumen von 8,8 Milliarden Euro verhaltener als erwartet. Nach einem schwachen dritten Quartal deute die spürbare Belebung im vierten Quartal (stärkstes Quartal mit 2,9 Milliarden Euro) aber auf allmählich wieder anziehende Marktaktivitäten hin. Das Jahresergebnis lag um 39 Prozent unter dem des Vorjahres (14,4 Milliarden Euro) und verfehlte den Zehnjahresdurchschnitt um 57 Prozent.
Mit 5,4 Milliarden Euro entfielen rund 61 Prozent des Investmentumsatzes auf Portfoliotransaktionen (Vorjahr 45 Prozent). Vom Gesamttransaktionsvolumen entfielen 41 Prozent beziehungsweise 3,7 Milliarden Euro auf die A-Städte (Vorjahreszeitraum 42 Prozent) mit einer starken Konzentration auf Berlin (rund 2,0 Milliarden Euro) und München (rund 800 Millionen Euro).
Produktseitig richte sich die Nachfrage auch weiterhin auf Bestandsobjekte, während bei Forward Deals und Neubauprojekten eine geringe Transaktionstätigkeit zu sehen sei. Die Rendite bei Letzteren lag im Jahresschlussquartal stabil bei 3,80 Prozent in den A-Städten und 4,30 Prozent an anderen Standorten. Das Käuferinteresse werde 2024 voraussichtlich auch auf notleidende Projekte, Insolvenzen und im Baustopp befindliche Neubauprojekte gerichtet sein, so dass im Jahresverlauf 2024 bei sinkenden Zinsen eine erhöhte Investmentaktivität möglich erscheine. Das starke Mietwachstum der vergangenen Jahre hat sich 2023 nochmals beschleunigt. In den A-Städten stiegen die Angebotsmieten im Bestandssegment um rund acht Prozent, im Neubausegment um rund neun Prozent. Im Bestandssegment lagen die Mieten in allen A-Städten zum Jahresende 2023 höher als zum Ende des Vorjahres, wobei Berlin mit fast 13 Prozent das größte Plus aufweist. Im Neubausegment war das größte Plus mit elf Prozent in Frankfurt zu beobachten. Das Mietwachstum sei jedoch kein Großstadtphänomen – wird Gesamtdeutschland betrachtet, verteuerten sich die Neuvermietungsmieten von Bestandswohnungen um fünf Prozent, die Neubaumieten um sieben Prozent. (DFPA/mb1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.