Colliers: Wohninvestmentmarkt verhalten, Renditeanstiege bei starker Mietdynamik
Nach Angaben des Immobilienberaters Colliers zeigten sich die ersten neun Monate 2023 im institutionellen Wohninvestmentsegment weiterhin verhalten. So fiel das Transaktionsvolumen im dritten Quartal mit knapp 1,7 Milliarden Euro schwächer aus als noch im Vorquartal. In den ersten neun Monaten wurde ein Investmentvolumen von in Summe knapp sechs Milliarden Euro verzeichnet, das um 48 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraumes (11,4 Milliarden Euro) lag. Mit rund 3,3 Milliarden Euro entfielen 55 Prozent des Investmentumsatzes auf Portfoliotransaktionen, wenngleich das dritte Quartal mit 407 Millionen Euro das niedrigste Portfoliotransaktionsvolumen des Jahres aufweist.
Single Asset Deals zeigten demgegenüber im dritten Quartal mit 1,3 Milliarden Euro das stärkste Quartal des bisherigen Jahres. Vom Gesamttransaktionsvolumen entfielen 48 Prozent auf die Top 7 Städte (Vorjahreszeitraum 41 Prozent) mit einer starken Konzentration auf Berlin (1,5 Milliarden Euro) und München (762 Millionen Euro). Produktseitig richtet sich die Nachfrage fast ausschließlich auf Bestandsobjekte, während bei Forward Deals und Neubauprojekten im aktuellen Marktumfeld nahezu keine Transaktionstätigkeit zu sehen ist. Das Segment Mikrowohnen zeigte sich im dritten Quartal verhalten, auch durch die im Sommer aufgekommene Diskussion um mögliche Mietregulierungen von möblierten Wohnungen. Diese Unsicherheit ist noch nicht wieder gewichen und resultiert in einem Anstieg der Spitzenrendite im dritten Quartal um 20 Basispunkte auf aktuell 4,0 Prozent in den Top sieben Städten. Die Rahmenbedingungen von Mikrowohnungen bleiben aber übergeordnet positiv und viele Investoren beabsichtigen perspektivisch Investments in diesem Segment.
Das ungebremste Mietwachstum der vergangenen Jahre setzte sich im bisherigen Jahresverlauf 2023 fort. Bereits in den ersten drei Quartalen war die Dynamik stärker als im gesamten Vorjahr und hat sich insbesondere im dritten Quartal nochmal beschleunigt. In den Top 7 Städten stiegen die Angebotsmieten im Bestandssegment seit Jahresbeginn um rund fünf Prozent, während die Dynamik im Neubausegment mit rund sechs Prozent noch leicht stärker ausfiel. Im Bestandssegment lagen die Mieten, mit Ausnahme von Frankfurt (minus eins Prozent), in allen Top sieben Städte im dritten Quartal 2023 höher als zum Ende des Vorjahres, wobei Berlin mit 7 Prozent das größte Plus aufweist, vor Hamburg (vier Prozent) und München (drei Prozent). Im Neubausegment war das größte Plus seit Jahresbeginn mit 15 Prozent in Düsseldorf zu beobachten. (DFPA/mb1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.