Comdirect Brokerage Index: Gewinnmitnahmen dominieren
Die Berichterstattungssaison im April hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Comdirect Brokerage Index. Nach einem guten Start in das Börsenjahr sank der Index im April auf 96,8 Punkte und damit erstmals im Jahr 2019 unter 100 Punkte. Ein Wert unter 100 zeigt, dass Kunden der Direktbank Comdirect mehr Titel, also Aktien, Renten und Fonds, gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt verkaufen als kaufen.
Die Veröffentlichung der Unternehmenszahlen für 2018 führte laut Comdirect vielfach zu Gewinnmitnahmen. Auch der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China förderte die Verkaufsstimmung der Privatanleger. So sank der Index für Aktien im April von 102,3 auf 94,3 Punkte und war damit größter Treiber für den Rückgang des Brokerage Index. Die Comdirect Kunden kauften stattdessen aktive Fonds stärker zu, der Teilindex erhöhte sich auf 142,5 Punkte. Auch Renten stiegen von 83,8 auf 105,2 Punkte.
Im April gab es weiterhin eine hohe Nachrichtendichte bei dem deutschen Technologieunternehmen Wirecard. Unter anderem die Bekanntgabe der Kooperation mit dem japanischen Technologiekonzern Softbank sowie die Veröffentlichung der guten Jahreszahlen für 2018 führten zu hohen Handelsaktivitäten. Die Aktie befand sich daher erneut auf Platz eins der meistgekauften sowie meistverkauften Einzeltitel.
Auf Platz zwei der Top-Käufe folgte der Chemie- und Pharmakonzern Bayer. „Auf der Hauptversammlung wurde Vorstandschef Werner Baumann als erster amtierender Dax-Chef von den Aktionären nicht entlastet. Auch die schlechten Prognosen mit Blick auf Monsanto trüben das Bild. Trotzdem griffen spekulative Anleger im April bei der Bayer-Aktie zu“, erklärt Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect. BASF und das norwegische Unternehmen NEL ASA befanden sich auf Platz drei und vier der Top-Käufe im April. Der amerikanische Versandhändler Amazon belegte jeweils Platz fünf der meistgekauften sowie meistverkauften Aktien im April.
Auf dem zweiten Platz der Top-Verkäufe stand SAP. Nach der Zahlenbekanntgabe und der guten Entwicklung des Börsenkurses nahmen Privatanleger Gewinne beim deutschen Softwarehersteller mit. Auf Platz drei der meistverkauften Titel folgte Daimler. Der Automobilkonzern hat weiterhin mit zurückgehenden Absatzzahlen und der Dieselmotorenproblematik zu kämpfen. Apple schloss die Liste der Top-Verkäufe im April ab. „Die Erwartungen an die Quartalszahlen und Produktpräsentation waren sehr hoch und konnten nicht erfüllt werden. Viele Privatanleger haben aktuell eine geringere Fantasie für die Entwicklung, daher wurden die Gewinne der letzten Monate mitgenommen“, sagt Lipkow.
Quelle: Pressemitteilung Comdirect
Die Comdirect Bank AG ist eine Direktbank mit Sitz in Quickborn bei Hamburg. Das 1994 gegründete Tochterunternehmen der Commerzbank ist in den Geschäftsfeldern Brokerage, Banking und Beratung tätig. (JF1)