"Comdirect Brokerage Index": Unsicherheit kehrt zurück
Der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die unklaren Brexit-Entwicklungen schüren die Unsicherheit der Anleger. Der „Comdirect Brokerage Index“ sank im März auf 102,1 Punkte. Ein Wert über 100 zeigt, dass Kunden der Direktbank Comdirect mehr kaufen als verkaufen.
Die Trade-Aktivität der Privatanleger lag jedoch weiterhin auf hohem Niveau. „Der Börsenmonat war insgesamt zäh und geprägt von den Unsicherheiten rund um den Brexit. Außerdem fehlen klare Kaufimpulse. Dadurch ist kein klarer Trend erkennbar und vor allem einzelne Aktien sorgen für Aufmerksamkeit“, sagt Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect und ergänzt: „Die verhaltene Stimmung der Anleger zeigt sich am deutschen Leitindex DAX, der im März weitestgehend auf der Stelle trat. Immerhin war eine leicht positive Tendenz erkennbar.“
Der Index für Renten lag im März bei 83,8 Punkten – ein deutliches Minus nach dem starken Anstieg im Vormonat (103,3 Punkte). Auch Zertifikate (99,5 Punkte) und Optionsscheine (95,0 Punkte) befanden sich im Verkaufsbereich. Dagegen kauften Anleger aktive Fonds (127,1 Punkte) weiterhin zu. „Bei den ETF (101,2 Punkte) setzen Anleger vor allem auf breit gestreute Indizes wie den MSCI World. Dafür trennen sie sich von eher kleineren ETF“, erläutert Lipkow.
Wie in den vergangenen Monaten stand das deutsche Technologieunternehmen Wirecard im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Aktie befand sich wiederholt auf Platz eins der meistgekauften sowie meistverkauften Einzeltitel. „In einigen Nachrichtenbeiträge ist von Zweifeln an der Werthaltigkeit des Asiengeschäfts von Wirecard die Rede. Diese Spekulationen und die damit verbundenen starken Kursbewegungen führten erneut zu einer extrem hohen Handelsaktivität“, erklärt Lipkow die Entwicklungen.
Auf Platz zwei der Top-Käufe und der Top-Verkäufe folgte der Chemie- und Pharmakonzern Bayer. „Nachdem einem ersten Kläger in den USA rund 80 Millionen US-Dollar Schadensersatz zugesprochen wurde und aktuell weitere 11.000 Glyphosat-Klagen ausstehen, steht Bayer bei risikobereiten Anlegern im Fokus“, so Lipkow. Sowohl auf Platz vier der beiden Top-Listen stand im März die Aktie der Commerzbank. „Hier treiben ganz klar die Fusionsgerüchte mit der Deutschen Bank die Handelsaktivitäten“, erläutert Lipkow. BASF auf Platz drei und Daimler auf Platz fünf schlossen die Top-Käufe im März ab.
Auf Platz drei der Top-Verkäufe stand Amazon: „Durch die Kooperation mit VW im Bereich Cloud Computing baut Amazon sein B2B-Geschäft weiter aus. Hier sollen die Produktionsprozesse komplett digitalisiert und dadurch wesentlich effizienter und schneller werden. Diese guten Nachrichten führten zu einem Kursanstieg im März und damit zu Gewinnmitnahmen bei den Anlegern“, sagt Lipkow zum amerikanischen Versandhändler. Auf dem fünften Platz folgte das kanadische Unternehmen Aurora Cannabis. „Der Cannabisproduzent konnte den Milliardär und Investor Nelson Peltz als strategischen Partner gewinnen. Den gestiegenen Aktienkurs nutzten Comdirect-Kunden offenbar für Gewinnmitnahmen“, so Lipkow.
Quelle: Pressemitteilung Comdirect
Die Comdirect Bank AG ist eine Direktbank mit Sitz in Quickborn bei Hamburg. Das 1994 gegründete Tochterunternehmen der Commerzbank ist in den Geschäftsfeldern Brokerage, Banking und Beratung tätig. (mb1)