Commerzbank-Umfrage: Investoren sehen Globalisierung in Gefahr
Investoren sehen die langfristigen Auswirkungen der neuen US-Administration auf die dortige Wirtschaft skeptisch. Dies ergab eine Umfrage unter rund 400 Teilnehmern aus 50 Ländern der Commerzbank-Kapitalmarktkonferenz „Global Economy & Capital Markets Forum“ am 8. März 2017 in Frankfurt am Main. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten sehen kurzfristig zwar positive Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft, diese würden sich langfristig jedoch ins Gegenteil verkehren. 13 Prozent sehen die Auswirkungen sogar durchweg negativ. Ein Grund dafür sind die erwarteten protektionistischen Maßnahmen der neuen US-Regierung.
Auch in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Italien bereiten sich Anti-Establishment-Parteien auf Wahlen vor. Die Mehrheit (89 Prozent) der Befragten geht davon aus, dass diese in mindestens einem der Länder erheblich an Einfluss gewinnen werden, 15 Prozent erwarten das sogar für alle vier Länder. Damit beweisen die Investoren weniger Zuversicht als im vergangenen Jahr. Bei der letztjährigen Konferenz zeigten sich 79 Prozent der Teilnehmer überzeugt, dass die Briten gegen den „Brexit“ stimmen werden.
Vor dem Hintergrund dieser geopolitischen Unsicherheit ist es laut Commerzbank kaum verwunderlich, dass Investoren die Globalisierung in den nächsten Jahren auf dem Rückzug sehen: 53 Prozent der Befragten erwarten eine moderate, zwölf Prozent eine signifikante Umkehr. Immerhin ein Viertel der Teilnehmer hofft auf eine positive Entwicklung.
Den Euro/US-Dollar-Kurs sehen die Investoren auch in einem Jahr noch im jetzigen Korridor zwischen 1,00 und 1,10. Ein Viertel der Befragten erwartet, dass der Euro unter die Parität mit dem US-Dollar fällt.
Vor dem Hintergrund noch anstehender Brexit-Verhandlungen erwartet die Hälfte der Teilnehmer, dass das Britische Pfund in den nächsten zwölf Monaten im Vergleich zum Euro leicht abwertet. Den DAX sehen die Teilnehmer in einem Jahr mehrheitlich in der Spanne zwischen 12.000 und 12.999 Punkten (34 Prozent), 29 Prozent sagen sogar einen Sprung über die Marke von 13.000 voraus.
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank
Die Commerzbank ist eine international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet die im Jahr 1870 gegründete Bank ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an. (JF1)