Conduction Capital Advisers: Eine Outperformance aktiver Strategien steht bevor
Die Verschiebung von aktiv verwaltetem Vermögen zu passiven Strategien beschleunigt sich seit Jahren. Der Erfolg von Exchange Traded Funds (ETF) und Indexfonds wird unter anderem durch Jahre der Underperformance einiger aktiver Aktienmanager und die geringeren Kosten begünstigt. Passive Investments achten dabei nicht auf die zugrundeliegenden fundamentalen Daten einzelner Firmen innerhalb der Indizes, schreibt der Fondsinitiator Conduction Capital Advisers (CCA) in einer Analyse. Index-Investoren kaufen daher sowohl gute, als auch schlechte Unternehmen.
Alle Indexfirmen werden durch passive Investments zum gleichen Zeitpunkt und zum vorliegenden Marktpreis gekauft. Das bedeutet, dass in einige Unternehmen zu unattraktiven Kursen investiert wird, verdeutlicht CCA. Eine akademische Meinung besagt, dass Finanzmärkte vollkommen effizient sind, erinnert CCA. Das würde bedeuten, dass es vergebene Mühen sind, wenn man den „Markt schlagen möchte“. Während dies einigen Fonds gelingt, schaffen es viele nicht. In Anbetracht dieser Unsicherheit, meiden viele Investoren das Selektionsrisiko und wählen den passiven Weg.
Datenerhebungen zeigen, dass zwei Drittel der Fondszuflüsse im Jahr 2016 in passive Strategien gingen. Eine Blackrock-Studie aus dem Oktober 2017 schätzt, dass rund 18 Prozent des 68 Billionen US-Dollar ausmachenden, globalen Aktienmarktes durch Index-nachverfolgende Investoren gehalten werden. Aktien in aktiven Fonds und institutionellen Mandaten stellten rund 25 Prozent dar. Die übrigen 57 Prozent werden nicht von externen Managern verwaltet, sondern direkt von Regierungen, Pensionskassen, Versicherungen, Unternehmen und Privatpersonen. Die Aktiv-Passiv-Waage wäre noch ausgeglichener, wenn sogenannte „Benchmark-Schmeichler“, Investment Manager, die kaum von ihrem Vergleichsindex abweichen, in den Passivbereich einberechnet würden, meint CCA.
Viele passive Investoren würden an dem Missverständnis unterliegen, dass ihr Risiko wegdiversifiziert werden kann. Die Realität sei dagegen, dass die meisten Indizes nach Marktkapitalisierung gewichtet und daher auf die größeren Unternehmen konzentriert sind. Der Aktienindex S&P500 zum Beispiel besteht zu zwölf Prozent aus vier Technologie-Aktien (Apple, Microsoft, Amazon und Facebook). Die bemerkenswert geringe Volatilität dieser Aktien im aktuellen Bullenmarkt lässt sich laut CCA auf die Zuflüsse aus passiven Fonds zurückführen. Sowohl der amerikanische als auch der europäische Volatilitätsindex sind aktuell auf historischen Tiefständen. Für den S&P500 gab es noch nie einen Oktobermonat mit geringerer Volatilität. Der Oktober 2017 war sogar der Monat mit der drittniedrigsten Volatilität aller Zeiten, berichtet CCA. Wenn die Volatilität zurückkehrt, könne das passive Kapital diese noch verstärken, da passive Investoren nur zwei Optionen besitzen: Den Gesamtbestand kaufen oder verkaufen.
Der Markt könnte anfälliger für Schocks werden, die nicht mit wirtschaftlichen Faktoren zusammenhängen. Diese Dynamiken sollten dazu führen, dass eine neue Phase der Outperformance aktiver Investoren beginnt und das Pendel der Kapitalzuflüsse von passiven zu aktiven Strategien zurückschwingt, lautet das Fazit der Analyse.
Quelle: Marktanalyse Fundresearch
Conduction Capital Advisers ist ein in Frankfurt ansässiger Fondsinitiator. (TS1)