Corona-Immobilien-Index steigt
Der zweite Corona-Immobilien-Index nach der Sommerpause zeigt in Kalenderwoche 47 deutliche Einschränkungen auf den Baustellen. Einbezogen in den Index des Mit-Initiators Emproc Sys wurden etwa 900 Experten aus der Bau- und Immobilienwirtschaft, die unter anderem nach Corona-Fällen auf den Baustellen, aber auch der coronabedingten Situation in der öffentlichen Verwaltung und in den Behörden sowie zum Thema Digitalisierung befragt wurden. Mit 37,36 Grad wurde die höchste Temperatur nach der Sommerpause gemessen.
In Kalenderwoche 47 wurden bereits auf circa einem Drittel (32 Prozent) aller Baustellen Corona-Fälle registriert. In der Vorwoche war dies nur bei elf Prozent aller Baustellen der Fall. Gefragt wurde, ob nach Meinung der Experten die öffentliche Verwaltung ausreichend auf einen länger andauernden Lockdown light eingestellt ist. Nur zwölf Prozent bejahten dies, 88 Prozent antworteten mit einem klaren Nein.
Ein differenzierteres Bild zeige sich bezüglich der Einschätzung der Situation hinsichtlich der Erlangung von B-Plänen und Baugenehmigungen. Diese Frage wurde vor dem Hintergrund gestellt, dass Parteien und Gremien derzeit nicht oder nur eingeschränkt tagen können. Nur 22 Prozent der Befragten konnten keinen Verzug feststellen, 55 Prozent sehen einen leichten Verzug und 23 Prozent erhebliche Verzögerungen.
Mit absoluter Einmütigkeit wurde die Frage beantwortet, ob eine weitergehende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und der Behörden einen Mehrwert bedeuten würde. 100 Prozent sagten dazu ja.
Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, sagt zur Bedeutung der Digitalisierung: „Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist auf den verstärkten Ausbau seiner digitalen Infrastruktur angewiesen, das gilt sowohl für Geschäftsprozesse innerhalb der Immobilienwirtschaft als auch für die Herausforderungen unserer Zeit – darunter das bezahlbare Bauen und Wohnen. Mit entscheidend ist dabei auch eine beschleunigte Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen rund um das Planen und Bauen, durch die Kosten- und Zeitersparnisse für den Bauherrn und perspektivisch eine höhere Effizienz im Personaleinsatz der bearbeitenden Behörde erreicht werden kann. Das Ziel muss die vollständige Einreichung des Bauantrages in elektronischer Form mit vollelektronischer Antragsbearbeitung sein. Eine intelligente Stadt lebt von einer digitalisierten Verwaltung, smarten Gebäuden und einer Immobilienwirtschaft, die selbst den Weg der digitalen Transformation eingeschlagen hat, um hierdurch auch die eigenen Prozesse zu optimieren.“
Die Fieberkurve des Corona-Immobilien-Index liegt aktuell bei 37,36 Grad. Das ist ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche und erreicht das Niveau aus dem Beginn der Befragungen im April/Mai dieses Jahres. Der Corona-Immobilien-Index wird auf einer Skala von 36,5 bis 41,5 Grad abgebildet. In Bezug auf die menschliche Körpertemperatur gibt der Index die Lage auf dem Immobilienmarkt an. Bei 36,5 Grad gibt es keine Beeinträchtigungen, alles ist in Ordnung. Nehmen die Probleme auf den Baustellen zu, steigt die Temperatur bis hin zum Fieber, maximal 41,5 Grad (kompletter Baustopp). (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Emproc SYS
Emproc SYS mit Sitz im bayerischen Starnberg wurde im Jahr 2014 gegründet und ist tätig im Bereich Projektcontrolling in der Immobilienwirtschaft bei öffentlichen und privaten Auftraggebern sowie Banken.