Corporate-Banking-Index von Bain: Atempause für Deutschlands Banken

Die Situation im traditionell renditestarken Firmenkundengeschäft der deutschen Banken hat sich im ersten Halbjahr 2015 zumindest vorübergehend entspannt. Der „Corporate-Banking-Index“ des Managementberatungsunternehmens Bain ist in den beiden Dimensionen Ertrag und Profitabilität im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 gestiegen und liegt nun wieder auf dem Niveau der ersten sechs Monate des Vorjahrs.

Die Banken profitierten von höheren Provisionserträgen - angesichts der Talfahrt des Euros fragten Firmenkunden laut Index unter anderem vermehrt Währungsderivate nach. Darüber hinaus wurde beim Kreditvolumen mit 1,006 Billionen Euro erstmals seit dem ersten Halbjahr 2013 die Billionengrenze geknackt. Viele Unternehmen optimierten angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen ihre Finanzstrukturen.

Trotz steigender Kreditnachfrage gelang es den Banken aber nicht, die Marge im Kreditgeschäft zu stabilisieren. Im Gegenteil: Sie sank noch einmal auf nunmehr 1,4 Prozent. Damit liegt sie lediglich 0,1 Prozentpunkte über den historischen Tiefstständen der Jahre 2007/2008. Der Rückgang sei nicht nur auf die niedrigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank zurückzuführen. „Im Corporate-Banking herrscht Verdrängungswettbewerb“, sagt Dr. Jan-Alexander Huber, Partner bei Bain & Company. „Viele Institute senken ihre Kreditmargen, um Kunden zu gewinnen.“ Dieses Verhalten aber schwäche die Ertragsbasis für die kommenden Jahre, insbesondere wenn die gewünschten Zusatzerträge aus Cross-Selling ausbleiben.

Im ersten Halbjahr 2015 nahmen die Verwaltungskosten erneut zu. Sie befinden sich nun mehr als 20 Prozentpunkte über dem Niveau bei Ausbruch der globalen Finanzkrise. Auch die Cost-Income-Ratio nähert sich mit 42 Prozent früheren Höchstständen. Als Kostentreiber erweise sich die verschärfte Regulierung. Die dennoch steigende Profitabilität im ersten Halbjahr 2015 verdanken die Banken in erster Linie ihrer unverändert moderaten Kreditrisikovorsorge. Sie lag zum dritten Mal in Folge unter oder nahe dem historischen Durchschnittswert und spiegele die positiven Konjunkturerwartungen der Banken wider. Die Eigenkapitalrendite verbesserte sich im ersten Halbjahr 2015 leicht auf 17 Prozent vor Steuern. Allerdings konnten die Banken noch vor wenigen Jahren im Firmenkundengeschäft Vorsteuer-Renditen von 20 Prozent und mehr erwirtschaften.

Wie ertragsstark das Corporate-Banking dennoch sei, mache ein Vergleich mit der kürzlich veröffentlichten Bain-Studie „Deutschlands Banken 2015: Die 25-Milliarden-Ergebnislücke“ deutlich: Im Durchschnitt erzielen die hiesigen Finanzinstitute derzeit eine Eigenkapitalrendite von 2,1 Prozent nach Steuern, die besten 20 Prozent schaffen 4,9 Prozent. Bain-Experte Huber betont: „Ohne Corporate- Banking sähe die Gesamtertragslage vieler Banken in Deutschland erheblich schlechter aus. Die Institute müssen daher alles daran setzen, ihre Paradedisziplin Firmenkundengeschäft zu stärken und auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten.“

Der halbjährlich erhobene Index basiert auf Daten führender deutscher Banken.

Quelle: Pressemitteilung Bain & Company

Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 53 Büros in 34 Ländern rund 6.000 Mitarbeiter, davon 700 im deutschsprachigen Raum. (mb1)

www.bain.de

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