Covid-19: Deutlich weniger Investitionen in deutsche Unternehmen
Aufgrund der Corona-Pandemie, dem damit verbundenen Lockdown und gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten werden im Jahr 2020 insgesamt deutlich weniger Deals zwischen Investoren und deutschen Unternehmen angekündigt als im Vorjahr. Insbesondere Unternehmen aus Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum beteiligten sich seltener. Dagegen nimmt die Beteiligung von Private-Equity-Investoren stetig zu. So lauten einige der Kernergebnisse der Studie „Deals Watch Germany. M&A-Aktivitäten von strategischen und Finanzinvestoren 2020“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).
Die Analyse berücksichtigt alle Zusammenschlüsse, Unternehmenskäufe und -verkäufe, Leveraged Buyouts, Spin-offs, Privatisierungen und Übernahmen von Minderheitsanteilen, die zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 30. September 2020 angekündigt wurden.
In Deutschland fanden bis zum Ende des 3. Quartals 2020 deutlich weniger Unternehmenskäufe und -verkäufe statt als 2019: Insgesamt wurden zwischen dem 1. Januar und dem 30. September 2020 1233 Deals abgeschlossen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 1621 Transaktionen, das entspricht einem Rückgang um fast ein Viertel (24 Prozentpunkte). Aber: Bis Ende 2020 rechnet PwC mit immerhin 1660 Transkationen (entspricht in etwa der Deal-Anzahl von 2017) und mit einem Gesamtwert der Deals von 87,7 Milliarden Euro (2019: 83,6 Milliarden Euro).
In den vergangenen Jahren hatten Transaktionen in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen. 2019 war ein neues Rekordjahr mit insgesamt 2158 Deals. Das entsprach einem Plus von zehn Prozent gegenüber 2018, das wiederum 16 Prozent mehr Deals als 2017 verzeichnet hatte. „Dieses hohe Niveau bei den Transaktionen wurde erreicht, obwohl politische Unwägbarkeiten und insbesondere der Handelskonflikt zwischen China und den USA bei vielen Investoren für Unsicherheit sorgten. Investoren haben sich an die Unsicherheit gewöhnt und gehen professioneller damit um“, sagt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC Deutschland.
Platz eins bei M&A-Deals mit deutschen Zielunternehmen belegen im Jahr 2020 Investoren aus Europa und Russland. Sie haben bis zum 30. September mit 1097 Deals und einem Gesamtvolumen von 62,3 Milliarden Euro die meisten Transaktionen abgeschlossen. Damit liegen die Investoren aus Europa und Russland weit vor den zweitplatzierten nordamerikanischen Investoren (91 Deals mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Milliarden Euro). Auf Rang drei landeten Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Sie führten 37 Deals mit einem Gesamtwert von einer Milliarde Euro durch.
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Private-Equity-Häuser (PE) investieren weiter in hohem Maße in deutsche Unternehmen; sie waren zwischen Januar und Ende September 2020 an 406 Transaktionen beteiligt (gesamtes Vorjahr: 557 Transaktionen). Dies ist ein langfristiger Trend: Der Anteil der Private-Equity-Investoren an allen Deals ist seit 2016 von 20 auf inzwischen 33 Prozent gestiegen (Analysestichtag: 30. September 2020). Sie verzeichnen damit einen neuen Höchststand. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung PwC
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