DAI fordert mehr Aktien-Einsatz bei der Altersvorsorge
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) fordert einen ideologiefreien Dialog zum Thema Aktien in der Altersvorsorge, damit auch in Deutschland die Renditevorteile von Aktien für die Altersvorsorge und die private Vermögens- und Kapitalbildung zum Tragen kommen. In anderen Ländern gebe es genügend positive Vorbilder.
„Der Vorschlag von Friedrich Merz hat das Thema Aktien und Altersvorsorge kürzlich prominent in den Blickpunkt einer breiten Öffentlichkeit gerückt. Wir begrüßen dies, da wir Aktien für einen notwendigen Altersvorsorge-Baustein halten“, unterstreicht Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des DIA. „Die langfristige, breitgestreute Aktienanlage bringt jährlich Erträge von sechs bis neun Prozent, wie unser DAX-Rendite-Dreieck zeigt. Damit können wir unsere Altersvorsorge zukunftsfest machen“, so Bortenlänger.
Aus Sicht des DIA müsse ein Gesamtpaket aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge geschnürt werden, in dem Aktien eine wichtige Rolle spielten. Dabei müsse der richtige Mix aus Kapitaldeckung und umlagefinanzierter Rente gefunden werden. „Lassen Sie uns darüber diskutieren, in welcher Säule wieviel Kapitaldeckung mit Aktien sinnvoll ist“, fordert Bortenlänger von der Politik. „Andere Länder wie die Niederlande oder Schweden sind diesen Schritt bereits gegangen, indem sie deutlich mehr als hierzulande in der Altersvorsorge auf Aktien setzen. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Beide Länder belegen im innereuropäischen Vergleich beim Nettogeldvermögen Spitzenplätze. Deutschland befindet sich hier höchstens im Mittelfeld“, sagt Bortenlänger.
Da jedoch die Skepsis gegenüber Aktien und der Aktienanlage trotz ihrer Renditevorteile groß sei, stelle sich die Frage, wie diese zu überwinden ist. In Schweden werde verpflichtend in der gesetzlichen Altersvorsorge ein Teil der Rentenbeiträge in Aktien angelegt. Wenn die Politik diesen Weg in Deutschland nicht gehen will, brauche es andere Anreize zur kapitalgedeckten Altersvorsorge.
„Die Politik soll endlich ideologiefrei und ohne Scheuklappen diskutieren, wie unsere Altersvorsorge durch den Einsatz von Aktien verbessert werden kann. Klar ist jedenfalls, dass wir unseren Kindern nicht immer höhere Rentenbeiträge und Steuerzuschüsse aufbürden können, um die Rente der Eltern und Großeltern zu finanzieren. Mehr Kapitaldeckung in der Altersvorsorge ist deshalb ein notwendiger Beitrag zu mehr Generationengerechtigkeit im deutschen Altersvorsorgesystem“, betont Bortenlänger. „Unser Appell“, so Bortenlänger, „geht daher heute an die Politik, an die neu gewählte CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, und die Vorsitzenden der anderen Parteien, sich des Themas Aktien in der Altersvorsorge anzunehmen. Wir stehen für den Dialog bereit.“
Quelle: Veranstaltungshinweis DAI
Das Deutsche Aktieninstitut e.V. (DAI) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Verband der Unternehmen und Institutionen, die am deutschen Kapitalmarkt tätig sind. Es wurde 1953 als „Arbeitskreis zur Förderung der Aktie“ gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Position Deutschlands als Standort für Finanzdienstleistungen im internationalen Wettbewerb zu stärken, zur Weiterentwicklung der kapitalmarktpolitischen Rahmenbedingungen beizutragen und die Unternehmensfinanzierung in Deutschland zu verbessern. (mb1)