"Das Schreckgespenst Rezession"

Nach etlichen Jahren sorgenfreien Wachstums frisst sich die Angst einer bevorstehenden Rezession immer tiefer in die Köpfe aller Marktteilnehmer, heißt es im aktuellen Neuwirth Finance Zins-Kommentar. Die vorherrschende Unsicherheit begründe sich vor allem auf den Handelskrieg zwischen China und den USA. Doch auch der Brexit und die politische Instabilität Italiens mache der Finanzwelt zu schaffen. Auf die schwächelnde Konjunktur reagierten sowohl die amerikanische Notenbank (Fed) als auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit Zinssenkungen. Der Neuwirth Finance Zinskommentar ordnet die Entscheidungen beider Notenbanken ein:

„Es war bereits die zweite Zinssenkung innerhalb kürzester Zeit, welche die Fed unter dem Vorwand einer Präventivmaßnahme am 18. September beschloss. Der zugrundeliegende Zinskorridor liegt damit heute zwischen 1,75 und zwei Prozent. Seit Ende 2015 hatte die Fed graduell die Zinsen angehoben und eine restriktive Geldpolitik verfolgt – das hat nun ein Ende. Weitere Zinssenkungen, noch in diesem Jahr, sind nicht ausgeschlossen. Die Fed betonte aufgrund der von Unsicherheiten geprägten Sachlage von Tag zu Tag entscheiden zu wollen. Somit ist selbst für die amerikanische Notenbank die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung undurchsichtig und schwer einzuordnen. Die getroffenen Maßnahmen dienen vor allem als Versicherung gegen eine potenzielle Rezession. Zwar ist der Wachstumsausblick für die USA insgesamt positiv, dennoch existieren viele unsichere Faktoren, wie zum Beispiel der Handelskrieg, die Unbehagen auslösen.

Im Gegensatz zu der Fed hat die EZB wesentlich weniger Spielraum bezüglich einer Lockerung der Geldpolitik. Trotz bereits bestehender Negativzinsen beschloss die EZB am 12. September die Einlagefazilität von minus 0,4 Prozent auf minus 0,5 Prozent zu senken. Die Einlagefazilität legt fest wie viel Zinsen Geschäftsbanken auf Einlagen bei der EZB erhalten. Alleine deutsche Geschäftsbanken zahlen jährlich mehr als zwei Milliarden Euro an Strafzinsen auf ihre Überschussreserven. Die Senkung um zehn Basispunkte sollte keinen großen Effekt haben, da Geschäftsbanken zukünftig ein Freibetrag zustehen wird: Für das Sechsfache ihrer vorgeschriebenen Mindestreserve müssen sie keine Negativzinsen zahlen. Neben der Zinssenkung verabschiedete die EZB ein neues Anleihekaufprogramm über monatlich 20 Milliarden Euro, welches ab dem 1. November in Kraft treten wird. Die EZB reagierte mit den Maßnahmen auf die sichtbare Abschwächung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone. So stellt sich insbesondere Deutschland als Sorgenkind heraus. Im zweiten Quartal verzeichnete die heimische Wirtschaft ein Wachstum von -0,1 Prozent. Die Eurozone wuchs im selben Zeitraum um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Am Ende könnten sich die kürzlich verabschiedeten Maßnahmen der EZB nur als Tropfen auf den heißen Stein herausstellen. Es ist fraglich, ob noch lohnenswerte Investitionspotentiale im System schlummern und falls ja, ob weitere Zinssenkungen diese auszuschöpfen vermögen. Trotzdem muss die EZB reagieren, um den rezessiven Tendenzen entgegen zu wirken. Zudem sollte sich der (deutsche) Staat mehr in der Pflicht sehen die Konjunktur etwas anzukurbeln. Noch nie konnte sich Deutschland so billig verschulden, um Investitionsprogramme zu starten. Die deutsche Austeritätspolitik sollte unbedingt abgelegt werden, sobald sich der Ausblick weiter verschlechtert.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Zinskommentar Neuwirth Finance

Die Neuwirth Finance GmbH wurde 2001 gegründet und ist ein unabhängiges Beratungshaus. Die Kernkompetenz der Gesellschaft mit Sitz in Starnberg liegt im Bereich der flexiblen Immobilienfinanzierung.

www.neuwirth.de

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