DBU: Schlüsselrolle der Finanzmärkte für den Klimaschutz
"Grünes Geld" - also nachhaltige Kapitalanlagen oder Kredite - sind unverzichtbar, um die mit dem Kampf gegen Klima- und Artenkrise einhergehenden Kosten zu stemmen. So lautete der Tenor auf der Jahrespressekonferenz der Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU.
Die enorme Kraftanstrengung für mehr Klima- und Artenschutz rückt zunehmend die Rolle der globalen Finanzmärkte in den Fokus. Studien weisen für Deutschland zusätzliche Kosten von zwei Billionen Euro und für Europa von zehn Billionen Euro für die Transformation in eine CO2-neutrale Wirtschaft und Gesellschaft aus. „Wichtig ist, dass sich die Finanzindustrie zu einem Teil der Lösung für die Aufgaben der Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise macht", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Pressekonferenz.
Der klima- und naturverträgliche Umbau von Unternehmen sei möglich, „ohne die ökonomische Existenz zu gefährden. Damit die notwendige Transformation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelingt, sind nachhaltige Kapitalanlagen ein bedeutender Motor", so der DBU-Generalsekretär. Um die Klima- und Energieziele der EU im Rahmen des European Green Deal zu erreichen, ist die sogenannte EU-Taxonomie ein wichtiges Instrument der Markttransparenz. Bei der Transformationsfinanzierung haben die Finanzmärkte laut DBU-Finanzchef Michael Dittrich eine Schlüsselrolle, da in Zeiten knapper Haushalte Staaten allein den Umbau nicht bewältigen können. Dittrich: "Der weit überwiegende Teil des billionenschweren Umbaus muss privat finanziert werden." Positiv nach seiner Einschätzung: In den vergangenen Jahren fristet "sustainable finance", also die nachhaltige Finanzanlage, kein Nischendasein mehr, sondern ist ein wichtiges Thema in der Finanzindustrie geworden. „Es gibt gute und rentable Anlagemöglichkeiten, etwa bei den erneuerbaren Energien", so der DBU-Finanzchef.
Als eine der größten Umweltstiftungen Europas mit einem Stiftungskapital von rund 2,48 Milliarden Euro hat die DBU nachhaltige Kapitalanlagen bereits vor 20 Jahren in ihr Portfolio aufgenommen. Seitdem ist das Thema Nachhaltigkeit in den Anlagerichtlinien der Stiftung fest verankert. "Wir haben die Finanzmärkte zusätzlich mit Förderprojekten und Beispielen aus der eigenen Kapitalanlage auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit aktiv unterstützt", sagt Dittrich, der auch Mitglied im Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung ist. (DFPA/abg)
Die Jahrespressekonferenz liegt hier als Aufzeichnung vor.