Degroof Petercam sieht Risiken in China

Der zyklische Aufschwung bleibt stabil, da die Indikatoren auf eine weitere globale Erholung in 2018 hindeuten. Die Notenbanken werden ihre geldpolitische Stimulierung zurückfahren wobei Risiken auf globaler Ebene von hohen Marktpreisen und einem Abschwung in China ausgehen können. Diese Aussagen veröffentlicht der Asset Manager Degroof Petercam in seinem makroökonomischen Ausblick auf das Jahr 2018.

„Die Weltwirtschaft wird sich in 2018 weiter erholen und die Inflation anziehen. Die Notenbanken werden ihren eingeschlagenen Weg der geldpolitischen Straffung fortsetzen“, sagt Hans Bevers, Chefökonom bei Degroof Petercam, und ergänzt, dass eine reale Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten nicht stattgefunden hat. Abzüglich der Inflation liege der Zinssatz bei ungefähr null Prozent. „Der tatsächliche Straffungsprozess lässt also in den USA immer noch auf sich warten. Der könnte 2018 allerdings zur Realität werden, da wir mit insgesamt drei Zinserhöhungsschritten der Fed rechnen“, sagt Bevers. Anders als die Federal Reserve werde die Europäische Zentralbank (EZB) auch in 2018 ihren monetären Lockerungskurs vorerst beibehalten. Erfreulich sei, dass die europäischen Peripherieländer wieder wachsen, das Jobangebot nehme Sektorübergreifend zu und die Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte laufe weitgehend reibungslos. „Die EZB hat viel zu verlieren, wenn sie die Zinsen zu schnell zu stark anhebt. Wir gehen davon aus, dass die EZB nicht vor Frühjahr 2019 erste Zinsanpassungen nach oben vornehmen wird“, betont Bevers.  Auf der Ebene der Unternehmen würden die Aussichten – vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa – in Form steigender Margen und höherer Gewinne positiv bleiben.

Wenngleich das globale Makrobild insgesamt zur Zuversicht einladen würde, gäbe es Gefahren für Konjunktur und Finanzmärkte. Hierzu zählt Degroof die relativ hohen Aktienbewertungen in den entwickelten Märkten, wie den USA und Europa. Dort liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei 24 beziehungsweise 17. „Bei höheren Bewertungen spielt die Psychologie erfahrungsgemäß eine große Rolle. Wenn Anleger in diesen Märkten in der Breite nervös werden, hat dies natürlich Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte“, erklärt Bevers. In zahlreichen asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Emerging Markets stehen Wahlen mit ungewissem Ausgang mit Blick auf die zukünftige Wirtschafts- und Fiskalpolitik an.

Skeptisch sieht Bevers aktuell China. Für ihn ist das Reich der Mitte eines der größten Risiken für die globale Wirtschaft. Denn Chinas Wachstumsdynamik habe nachgelassen. Gleichzeitig ist das Kreditvolumen aufgebläht. Die Bruttoverschuldung der öffentlichen Hand, inklusive der Kosten für die Rekapitalisierung der Banken, liege bei rund 80 Prozent des chinesischen Sozialproduktes. „Es müsse gefragt werden, ob bereits eine Kreditblase entstanden ist. Kritisch sehe ich außerdem, dass Chinas Kapitalmärkte nach wie vor stark vom Staat kontrolliert werden“, sagt der Chefökonom. „Ein Abschwung in China kann die Handelsvolumina und Rohstoffpreise weltweit nach unten drücken. Dies allerdings nur begrenzt - in der Regel macht sich ein Wachstumsrückgang in China nur zu einem Viertel im Rest der Welt bemerkbar“, betont Bevers.

Sollten es die Briten nicht schaffen, den Zeitplan für die Austrittsverhandlungen mit der EU einzuhalten, drohe ein Hard-Brexit, heißt es weiter. Sollte ein harter Ausstieg kommen, könnten in Großbritannien bis zu 520.000 und EU-weit bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen.

Ein weiteres Risiko sehen die Experten in Italien. Die Parlamentswahlen im Mai kommenden Jahres könnten das Land aufgrund der politischen Kräfteverhältnisse in eine Sackgasse und damit zu einem politischen Stillstand führen. Wichtige strukturelle Reformen würden dann nicht vorankommen. Diese wären dringend nötig vor dem Hintergrund der stark unterdurchschnittlichen Produktivität der italienischen Wirtschaft. Schwierig bleibe auch der Finanzsektor mit einem im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohen Anteil notleidender Krediten.

Quelle: Pressemitteilung Degroof Petercam AM

Degroof Petercam AM mit Hauptsitz Brüssel ist eine unabhängige Asset Management-Gesellschaft. Long-Only-Anlagekonzepte sowie spezialisierte Asset-Management-Lösungen gehören neben aktiv gemanagten Publikumsfonds zum Dienstleistungsangebot. Aktuell verwaltet das Unternehmen ein Vermögen von rund 37 Milliarden Euro. (TS1)

www.degroofpetercam.com

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