Deka-Kommentar: Erfreulicher November an den Finanzmärkten
Seit langen Jahren gab es keinen solch guten Monat an den Rentenmärkten wie den vergangenen November, so merkt die Deka Bank an. Auch der Deutsche Aktienindex DAX strebte energisch in Richtung Allzeithoch, welches er Anfang Dezember auch erreichte. Und das, obwohl sich die geopolitischen Krisen und die allenfalls gemischten Konjunkturperspektiven nicht in Luft aufgelöst haben. Vielmehr sei die Geldpolitik der Grund für die gute Stimmung, was die Deka-Volkswirte in der Überzeugung bestätigt, dass die Geldpolitik der zentrale Ankerpunkt für die Kapitalmarktprognosen ist und bleibt.
Hintergrund für die vorzügliche Aktien- und Rentenmarktgeschichte des Novembers sei, dass bis in den Oktober hinein gemutmaßt wurde, die Notenbanken würden die Leitzinsen für längere Zeit deutlich höher halten als noch zur Jahresmitte erwartet. Infolgedessen kletterten die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf fünf Prozent, die entsprechenden Bundrenditen schnupperten an der Drei-Prozent-Marke. Aber dann wurden reihenweise freundliche Inflationsdaten veröffentlicht, die zwar weitgehend mit der Inflationsprognose im Einklang standen, aber bei den Finanzmarktteilnehmern einen deutlichen Schwenk bezüglich der Leitzinserwartungen verursachten: Die Zinssenkungserwartungen wurden spürbar nach vorne gezogen, für die Europäische Zentralbank sogar schon ins Frühjahr 2024. Zeiten steigender beziehungsweise hoher Zinsen seien für Volkswirtschaften wie auch für die Finanzsektoren Stresszeiten. Die Aussicht, dass das Schlimmste überstanden sei und es mit den Zinsen bald wieder nach unten gehen könnte, seien frohe Botschaften für die Märkte zum Jahresende.
Sicherlich sei man in diesem Jahr schon mehrmals durch ein Wechselbad der Finanzmarktgefühle gegangen: Phasen mit (zu viel) Pessimismus und (zu viel) Optimismus wechselten sich dabei ab. Das fundamentale Bild bleibe dabei aber stabil. So wurden die Prognosen nur geringfügig angepasst und es wurde der Erwartung festgehalten, dass zunächst die US-Notenbank Fed im Sommer und dann die EZB im Herbst 2024 die Zinsen erstmalig senken wird. Der DAX dürfte weitere neue Allzeithochs liefern, und Rentenanlagen seien die besseren Zinsanlagen im Vergleich zu kurzlaufenden Festgeldern, die demnächst die Zinstreppe nach unten gehen werden. Es möge kurzfristig schwankungsanfällig bleiben, bis die Markterwartungen bezüglich der Leitzinsen stabiler werden. Doch dies ändere nichts daran, dass man sich über den hervorragenden November an den Finanzmärkten und über die Wertpapieraussichten für 2024 freuen darf. (DFPA/mb1)
Die Deka Bank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe.