Dekabank: "US-Dollar erhält von steigenden Zinsen Unterstützung"
Auf der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Zinsentscheid am 7. September nannte Notenbankpräsident Mario Draghi den Euro-Wechselkurs eine Quelle der Unsicherheit, die genau beobachtet werden muss. Die Euro-Aufwertung in diesem Jahr führte nach Aussagen der EZB zu einer Abwärtsrevision der Inflationsprognose für 2018 und 2019 um jeweils 0,1 Prozent. In die Prognosen geht nach Angaben der EZB ein konstanter Euro-US-Dollar-Wechselkurs von 1,18 ein. Das schreibt das Makro Research der Dekabank in einem aktuellen Newsletter. Die Dekabank-Analysten erwarten in der zweiten Jahreshälfte steigende Zinsen in den USA und damit Unterstützung für den US-Dollar.
Der Euro lag gegenüber dem US-Dollar zum Jahresstart noch bei 1,04 und kletterte bis Anfang September auf 1,20. Er erreichte damit den höchsten Stand seit Januar 2015. Diese Entwicklung ging laut Dekabank einher mit einer der größten Überraschungen an den Finanzmärkten und zwar den seit Anfang des Jahres rückläufigen US-Kapitalmarktzinsen ab einer Laufzeit bei US-Staatsanleihen von drei Jahren. Dabei gelte: je länger die Laufzeit, desto stärker der Zinsrückgang.
Während bei dreijährigen US-Staatsanleihen die Rendite seit Anfang des Jahres nur um knapp zehn Basispunkte gefallen ist, sind die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen bereits um 40 Basispunkte zurückgegangen. Gleichzeitig sind die Renditen im Euro-Raum in den Laufzeiten drei bis dreißig Jahre leicht angestiegen, sodass sich der US-Zinsvorsprung verringert hat. Der Zinsunterschied zwischen US- und deutschen Staatsanleihen hat sich je nach Laufzeit um 20 bis 60 Basispunkte verkleinert. Dadurch hat der Euro gegenüber dem US-Dollar Rückenwind bekommen.
Im weiteren Verlauf des Jahres rechnen die Analysten mit wieder steigenden US-Zinsen. Das werde die Attraktivität der amerikanischen Währung erhöhen und für Unterstützung des US-Dollars sorgen.
Quelle: Newsletter Dekabank Makro Research
Die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Mit Total Assets in Höhe von rund 257 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2016) sowie über vier Millionen betreuten Depots ist sie einer der größten Wertpapierdienstleister in Deutschland. (TH1)