Deutliche Zunahme der Retail-Investments in Deutschland
Im ersten Quartal 2017 wurde auf dem deutschen Retail-Investmentmarkt ein Investitionsvolumen von rund 2,94 Milliarden Euro erzielt. Nachdem in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 aufgrund des unzureichenden Angebots nur 1,82 Milliarden Euro umgesetzt werden konnten, liegt das aktuelle Ergebnis nicht nur 61 Prozent über dem Vorjahreswert, sondern übertrifft den langjährigen Schnitt um rund 18 Prozent. Dies ergibt eine Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Zu dieser Entwicklung haben nicht nur Einzeldeals beigetragen, die um etwa 62 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro anstiegen, sondern auch das Portfoliogeschäft, dass eine Steigerung um 60 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro erfuhr. Mit rund 41 Prozent liegt der Anteil der Portfolios in etwa im langjährigen Schnitt. „Am meisten Umsatz generierten Abschlüsse im dreistelligen Millionensegment mit einem Beitrag von circa 44 Prozent, wohinter sich in erster Linie Portfoliokäufe verbergen“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNPPRE Deutschland. Zulegen konnte auch das Segment zwischen 25 und 50 Millionen Euro, auf das 22 Prozent des Umsatzes entfallen.
Vom bundesweiten Investitionsvolumen in Einzelhandelsimmobilien entfallen rund 566 Millionen Euro auf die Big Six. Im Vergleich zu anderen Assetklassen entspricht dies einem relativ geringen Anteil von rund 19 Prozent. Die Gründe sind zum einen in der nach wie vor geringen Verfügbarkeit von Premium-Einzelhandelsimmobilien in den A-Lagen der Top-Städte zu sehen, zum anderen aber auch in der Struktur Deutschlands mit einer Vielzahl an Städten mit gut funktionierenden Einkaufslagen und entsprechendem Angebot an Core-Investments auch außerhalb der großen Metropolen. Zudem bieten sich dank des breit gestreuten Netzes von Fach- und Lebensmittelmärkten in diesem Segment auch fernab der Städte bis in den ländlichen Raum attraktive Anlagemöglichkeiten. Innerhalb der Big Six geht München mit über 200 Millionen Euro erneut in Führung, aber auch Köln und Berlin können mit rund 153 Millionen Euro und 134 Millionen Euro noch einen guten Jahresauftakt vorweisen, während in Düsseldorf, Hamburg und Köln die 30-Millionen-Euro-Marke nicht überschritten werden konnte.
„Der gute Jahresauftakt bestätigt, dass die Gründe für Schwankungen im Retail-Investmentvolumen weniger auf der Nachfrage- als auf der Angebotsseite zu suchen sind. Eine Vielzahl von Investoren ist auf der Suche nach attraktiv verzinsten Einzelhandelsobjekten wie Fach- und Supermärkten oder auch niedriger verzinstem Betongold in den Städten. Auch im Portfoliosegment ist eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Dank des etwas größeren Angebots auf dem Markt sollte es damit möglich sein, den Vorjahreswert von knapp 13 Milliarden Euro im Jahr 2017 zu übertreffen“, sagt Bienkowski.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 22 Milliarden Euro. (JF1)