"Deutsche Angst" kostet Sparer Milliarden
Warum nutzen viele deutsche Sparer keine ertragreicheren Investments wie Fonds, Aktien oder Anleihen, obwohl sie mit der Entwicklung ihrer Geldanlage nicht glücklich sind? Die Antwort: Mehr als die Hälfte der Deutschen versteht das Thema Kapitalanlage nicht. Wie das Income-Barometer des Vermögensverwalters J.P. Morgan Asset Management zeigt, lassen 52 Prozent der Befragten lieber die Finger von Investmentprodukten, weil sie ihre Kenntnisse als nicht ausreichend einschätzen.
Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten sieht zudem Schwankungen und mögliche Verluste als einen Hinderungsgrund an. „Die ‚Deutsche Angst‘ vor Kurseinbußen und Marktvolatilität kostet die Sparer viele Milliarden Euro“, so Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, unter Berufung auf Research-Ergebnisse großer deutscher Finanzinstitute. Bradtmöller weiter: „Wenn von den über zwei Billionen Euro, die in kaum verzinsten Spareinlagen liegen, nur ein Zehntel in höher rentierliche Aktien oder Mischfonds investiert worden wäre, ließe sich die Gesamtrendite eines Portfolios steigern, ohne das Risiko maßgeblich zu erhöhen.“
Weitere 17 Prozent antworteten auf die Frage, warum sie keine Kapitalmarktinvestments besitzen, dass ihnen die Kosten bei Wertpapieren zu hoch seien. Dieses Argument findet Bradtmöller jedoch angesichts der Beträge, die deutsche Sparer sich aufgrund ihres Verharrens in kaum verzinsten Sparprodukten entgehen lassen, wenig überzeugend: „Zugegebenermaßen sind Investmentfonds und eine gute Anlageberatung mit Kosten verbunden. Durch die Kapitalzuwachs- und Ertragschancen des Kapitalmarkts können die Anleger ihr Erspartes jedoch umso stärker vermehren, wobei sich insbesondere über mittel- bis langfristige Zeiträume die Schwankungen ausgleichen. Im anhaltenden Niedrigzinsumfeld und bei aktuell wieder anziehender Inflation müssen Sparer dagegen mit realem Kapitalverlust rechnen. So wird die vermeintliche Sicherheit teuer und endet in einer schleichenden Enteignung.“
Weitere zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die richtige Beratung für das Anlegen in Wertpapiere fehlt. Und 16 Prozent konnten diese Frage erst gar nicht beantworten. „Diese Antworten zeigen eindrücklich, dass es nach wie vor Nachholbedarf bezüglich des Kapitalmarktwissens für die deutschen Privatanleger gibt und bietet viele Anknüpfungspunkte für die Beratung“, so das Fazit von Bradtmöller.
Im Auftrag von J.P. Morgan Asset Management erstellt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in unregelmäßigen Abständen ein Income-Barometer. Die aktuelle Umfrage erfolgte im zweiten Quartal 2017 unter rund 1.800 Frauen und Männern ab 20 Jahren, die die Wohnbevölkerung in Deutschland repräsentativ widerspiegeln. Die Studie erfasst das aktuelle Spar- und Anlageverhalten der Deutschen, ihre Risikobereitschaft, Gründe für und Zufriedenheit mit ihrem Anlageverhalten sowie ihren Einstellungen zu Zinsen, regelmäßigen Erträgen („Income“) und Wünschen an eine gute Geldanlage.
Quelle: Pressemitteilung J.P Morgan Asset Managment
Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JPMorgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. (JF1)