Deutsche Bank: „Multi Asset könnte für Ruhe im Depot sorgen“
Für Anleger dürfte es ratsam sein, sich im kommenden Jahr nicht zu stark auf nur wenige Investments festzulegen. Das ist eine der zentralen Aussagen, die die Deutsche Bank in ihrem Kapitalmarktausblick 2016 trifft. Im Umfeld niedriger Zinsen seien ansonsten Aktien die bevorzugte Anlageklasse. Den Deutschen Aktienindex (Dax) erwartet das Institut am Ende des Jahres 2016 bei 11.700 Punkten.
„Multi Asset, also die breite Streuung des Portfolios über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen, ist 2016 wichtiger denn je“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Dabei würden Anleger, die ein Mindestmaß an Rendite anstreben, um Aktien auch im Jahr 2016 nicht herumkommen. Die teilweise bereits recht hohen Bewertungen sowie die moderaten Gewinnerwartungen der Unternehmen begrenzten allerdings das Kurspotenzial vieler Indizes.
Zum Jahresanfang 2016 hält Stephan in einem ausgewogenen Wertpapierdepot einen signifikanten Aktienanteil für sinnvoll - regional mit einer Übergewichtung von entwickelten Märkten im Vergleich zu Schwellenländern. Die Allokation könnte zu jeweils rund einem Viertel aus deutschen, japanischen und US-Aktien sowie einer Beimischung weiterer asiatischer und europäischer Werte bestehen. Auf der Rentenseite stünden insbesondere US-Unternehmensanleihen mit Investment Grade im Fokus, während Hochzinsanleihen für die zu erwartende Rendite ein zu hohes Risiko beinhalten würden. Immobilien-Investments und Liquidität komplettierten das Portfolio. Rohstoffanlagen könnten erst im weiteren Jahresverlauf wieder interessant werden, sofern sich die bestehenden Angebotsüberhänge abbauen sollten.
Im Immobilienbereich werde sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzen: Weltweit ziehe es die Menschen in die Metropolregionen. Mit der damit verbundenen Nachfrage nach Immobilien dürfte das Angebotswachstum weiterhin nicht Schritt halten können. Steigende Preise wären die Folge. In den USA sieht die Deutsche Bank den intakten Arbeitsmarkt weiter als starken Treiber - sowohl für den Wohn- als auch für den Büroimmobilienmarkt. In Europa dürften insbesondere deutsche Standorte wie Hamburg oder Köln interessant sein - sie scheinen im Gegensatz zu bereits weit gelaufenen Märkten wie London nach wie vor fair bewertet. Stephan: „Eine Blasenbildung am deutschen Immobilienmarkt ist derzeit nicht in Sicht.“ Insgesamt rechnet die Deutsche Bank einem global breit gestreuten Immobilien-Portfolio die größten Renditechancen zu.
Anleihen mit vergleichsweise geringem Risiko, zum Beispiel zehnjährige Bundesanleihen, dürften laut Stephan auch im Jahr 2016 kaum interessante Renditen bringen. Potenzial sieht der Experte bei US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade. Hier könnten rund 3,5 Prozent Rendite möglich sein. Zusätzlich würden Währungsgewinne winken, denn zumindest die Parität US-Dollar/Euro dürfte im Jahresverlauf 2016 erreicht werden.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bank
Die Deutsche Bank AG ist eine international tätige Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1870 gegründete Unternehmen ist das nach Mitarbeiterzahl (über 98.000) und Bilanzsumme (1,7 Billionen Euro) größtes Kreditinstitut Deutschlands. (TH1)