Deutsche Einzelhandels-Investments: vielversprechender Jahresauftakt
In den ersten drei Monaten 2019 wurde auf dem deutschen Retail-Investmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 2,54 Milliarden Euro erreicht. Damit liegt das Ergebnis zum einem im Bereich des zehnjährigen Durchschnitts, zum anderen konnte die Vorjahresbilanz um 44 Prozent übertroffen werden. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Dass Einzelverkäufe hierbei den besten Jahresauftakt seit 2011 verzeichnen und mit gut 1,94 Milliarden Euro mehr als drei Viertel des Gesamtvolumens generieren ist umso erfreulicher und kann als Indiz für ein insgesamt reges Marktgeschehen gewertet werden“, sagt Christoph Scharf, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head of Retail Services.
Das Portfoliosegment konnte zwar auf fast 600 Millionen Euro zulegen, verbuchte damit allerdings im langjährigen Vergleich einen eher geringen Wert (minus 35 Prozent). Vor dem Hintergrund des gestiegenen Gesamtumsatzes bei vergleichbarer Deal-Anzahl hat der durchschnittliche Kaufpreis pro Transaktion gegenüber 2018 von 18 auf 27 Millionen Euro angezogen.
Mit einer Bilanz von etwas mehr als eine Milliarde Euro erzielen die A-Städte in der Summe ein laut BNPPRE beachtliches Ergebnis, ein Blick auf die einzelnen Standorte zeigt jedoch ein differenziertes Bild: Während Berlin im ersten Quartal auf insgesamt 478 Millionen Euro kommt und somit alleine 47 Prozent zum Investitionsvolumen der bedeutendsten Metropolen beiträgt, konnten in Frankfurt und Hamburg bisher keine nennenswerten Retail-Investments registriert werden.
An Fach- und Supermärkten, die mit über einer Milliarde Euro und einem Umsatzanteil von knapp 43 Prozent erzielen, führt bei der Verteilung des Transaktionsvolumens auf die Objektarten weiterhin kein Weg vorbei. Den größten Sprung machen allerdings Geschäftshäuser, bei denen 917 Millionen Euro (plus 128 Prozent) und anteilig rund 36 Prozent den besten Jahresstart seit 2007 bedeuten. In Shoppingcenter wurden insgesamt 513 Millionen Euro (anteilig rund 23 Prozent) investiert.
Während die Spitzenrenditen für Geschäftshäuser an den meisten A-Standorten seit 2017 stagnieren, haben sich Geschäftshäuser in den Top-Lagen München und Berlins mit jeweils 2,80 Prozent noch einmal verteuert und somit den Abstand auf Hamburg (3,00 Prozent) ausgebaut. Frankfurt behauptet mit 3,10 Prozent seine Position vor Düsseldorf, Köln und Stuttgart (alle 3,20 Prozent).
Bei gut funktionierenden und verkehrsgünstig angeschlossenen Fachmarktzentren mit bonitätsstarken Mietern sind die Spitzenrenditen um 20 Basispunkte auf 4,30 Prozent gesunken. Damit nähern sie sich den Shoppingcentern an, die zehn Basispunkte zulegen und bei 4,10 Prozent notieren. Für einzelne Fachmärkte sind nach wie vor 5,30 Prozent anzusetzen.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (JF1)