Deutsche Finance: Megatrends beeinflussen die Anlagemärkte
Die Märkte für Investitionen in alternative Anlageklassen sehen sich aktuell mit der Diskussion konfrontiert, ob es eine Preisblase oder Anzeichen zu deren Entstehen gibt. Letztendlich geht es bei der Auswahl von Investitionen darum, die Märkte und Sektoren auszuwählen, die in der Zukunft die attraktivsten Chancen für eine positive Entwicklung erwarten lassen. Megatrends können dabei weitreichende Folgen für die Entwicklung Investitionen haben, schreibt der Finanzdienstleister Deutsche Finance in einer Studie.
Unter einem Megatrend wird die langfristige, soziale, ökonomische, politische und technologische Veränderung bezeichnet, welche die Entwicklung einer Gesellschaft prägt. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass ein Megatrend 30 Jahre oder länger die Entwicklung einer Gesellschaft beeinflusst. Damit wirken Megatrends auch fundamental auf die Entwicklung von Investitionsmärkten ein.
Von Bedeutung für die langfristige Entwicklung von Immobilien- und Infrastrukturmärkten wären insbesondere die Megatrends Globalisierung, Urbanisierung, Bevölkerungsentwicklung und –demographie sowie wachsende Mittelschicht. Deshalb scheine es angezeigt, zukünftige Investitionen in Märkten vorzunehmen, die von folgenden Megatrends positiv beeinflusst werden:
So wird laut Deutsche Finance bis zum Jahr 2050 die Weltbevölkerung um rund 50 Prozent auf neun Milliarden Menschen wachsen. Von der Weltbevölkerung werden nach UN-Schätzungen dann rund 60 Prozent beziehungsweise 5,2 Milliarden Menschen in Asien leben. Für Europa lauten die Schätzungen auf sieben Prozent. Bis 1950 waren es noch 20 Prozent der Weltbevölkerung. In Afrika wird sich die Zahl der Menschen auf 3,6 Milliarden verdreifachen.
Die Globalisierung hat in den Schwellenländern eine neue Mittelschicht entstehen lassen: ein Sechstel der Weltbevölkerung steigt aus der Armut auf und nähert sich westlichen Konsumgewohnheiten an.
Die Industrieländer erleben eine Vergreisung ihrer Bevölkerung. Im Jahr 2050 wird der Anteil der 60-Jährigen in Deutschland bei rund 40 Prozent liegen. Mehr als 40 Prozent der Afrikaner sind jünger als 15 Jahre und nur vier Prozent werden älter als 65 sein. Im Jahr 2020 liegt in Indien die produktive Altersgruppe zwischen 15 und 60 Jahren bei 65 Prozent.
Im Jahr 2009 lebten erstmals in der Geschichte der Menschheit mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Bis 2050 wird der Anteil der Städter auf rund 70 Prozent steigen, heißt es. Vor zwölf Jahren gab es in China 32 Städte mit über eine Million Einwohnern. Aktuell sind es 118 Städte.
Seit 1970 nahm die jährliche Zahl der Fluggäste von rund 300 Millionen auf aktuell mehr als drei
Milliarden zu. Die Zahl der Internetnutzer stieg weltweit von 400 Millionen im Jahr 2000 auf 3,2 Milliarden im Jahr 2015. Bis zum Jahr 2020 werden über 900 Millionen Menschen in aller Welt online im Ausland einkaufen, prognostiziert die Deutsche Finance und der weltweite Markt im grenzüberschreitenden E-Commerce würde voraussichtlich auf rund eine Billion US-Dollar (0,84 Milliarden Euro) jährlich wachsen.
Quelle: Marktkommentar Deutsche Finance
Die Deutsche Finance Group mit Sitz München ist als Finanzdienstleistungskonzern in den Geschäftsbereichen Asset Management, Fund Management, Strategieberatung, Anlageberatung und Anlegerverwaltung tätig und spezialisiert auf institutionelle Private Market Investments in den Assetklassen Immobilien, Private Equity Real Estate und Infrastruktur. (TS1)