Deutsche Rentner: Weltweit unter Top 10 bei Lebensqualität und Absicherung
Wie realistisch schätzen Kunden die Beratungs- und Abschlusskosten von Versicherungen ein? Wie werden in der Bevölkerung Versicherungsverträge abgeschlossen? Welche Rolle spielt die Abschlussvergütung bei Verbrauchern? Diesen Fragen ist die Versicherungsgruppe die Bayerische nachgegangen und hat gemeinsam mit Professor Dr. Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund und dem Marktforschungsinstitut FGM GmbH eine bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt. Ein Ergebnis: Die Vergütung der Vermittler spiele bei der Auswahl von Versicherungen keine bedeutende Rolle.
Zudem werden Versicherungen nur selten „einfach so“ abgeschlossen. Dies gelte für Lebens- oder Krankenversicherungen mit hohen Abschlussprovisionen ebenso wie für einfache Sachversicherungen. Eine Mehrheit von 54 Prozent hat sich selbst über den Nutzen des Angebots durch externe Quellen wie Fachzeitschriften informiert, eine Erläuterung des Bedarfs oder eine Auswahl verschiedener Produkte erhalten. Bei 32 Prozent hielten sich die Abschlussmotive die Waage, die für oder gegen eine bewusste, überlegte Entscheidung sprechen. Über alle Versicherungsarten hinweg geben nur 14 Prozent der Befragten an, dass bei ihrem Abschluss Motive wie „Empfehlung durch Dritte“, „Verkauf ohne Begründung“ oder das Vertrauen in den Berater überwogen haben.
Besonders sorgfältig wählen Verbraucher laut Studie ihre Berufsunfähigkeits- und Gebäudeversicherungen aus, den vergleichsweise geringsten Aufwand beim Abschluss betreiben sie bei Kfz- und Rechtsschutzversicherungen. „Die Kunden lassen sich keine Versicherungen „aufschwatzen“, sondern wägen genau ab und wünschen das Produkt ausdrücklich“, so das Fazit von Prof. Beenken. 60 Prozent der Kunden sei bewusst, dass die Vergütung eines Vermittlers in den Versicherungsprämien enthalten ist. Ebenfalls eine Mehrheit hat eine realistische oder sogar übertriebene Vorstellung von der Höhe dieser Vergütung: 43 Prozent der Befragten geben eine realistische Schätzung des Anteils ab, elf Prozent überschätzen ihn. Nur neun Prozent setzen den eingerechneten Kostenanteil zu niedrig an.
Und: 62 Prozent der Befragten hätten die Versicherung selbst dann abgeschlossen, wenn der Vermittler eine deutlich höhere Vergütung erhalten hätte. „Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher weiß: Versicherungsberatung ist nicht umsonst“, fasst Prof. Beenken zusammen. „Eindeutig steht für Kunden der Nutzen des Produkts beim Abschluss einer Versicherung im Vordergrund. „Damit ist die These von Verbraucherschützern widerlegt, Kunden seien schlecht informiert und würden aus Unkenntnis der Kosten falsche oder unnötige Produkte wählen“, so Beenken.
79 Prozent der Befragten halten Versicherungen für wichtig. Als „unwichtig“ bewerten sie dagegen nur fünf Prozent. Immerhin noch 61 Prozent halten Versicherungen für „wesentlich“ (acht Prozent für „belanglos“). Eine Mehrheit von 59 Prozent hat ihren letzten Vertrag über einen Versicherungsvermittler abgeschlossen, 25 Prozent direkt durch Kontakt mit einem Versicherungsunternehmen. 16 Prozent haben beide Kanäle genutzt.
„Die Untersuchung beweist, dass sich die Kunden sehr wohl rational für einen Versicherungsschutz entscheiden und viel aufgeklärter bei solchen Themen sind, als uns viele weismachen wollen“, sagt Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgruppe die Bayerische. „Die Mehrheit der Bevölkerung weiß um die Notwendigkeit einer angemessenen Vergütung für Vermittler und ist auch bereit, das über die Versicherungsprämien zu finanzieren. Offensichtlich sind die Verbraucher ausreichend in der Lage, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Damit wird deutlich: Eine weitere Regulierung dieser Frage käme einer unnötigen Bevormundung gleich“, so Schneidemann.
Datengrundlage war eine Befragung des Marktforschungsunternehmens FGM GmbH bei 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, die mindestens einen Versicherungsvertrag besitzen.
Quelle: Pressemitteilung Die Bayerische
Die Bayerische ist eine Versicherungsgruppe mit Sitz in München. Muttergesellschaft ist die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. Das 1858 gegründete Unternehmen beschäftigt 450 Mitarbeiter und verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von vier Milliarden Euro. (mb1)
Deutschland belegt bei der finanziellen Absicherung und Lebensqualität von Rentnern den neunten Platz. Damit konnte sich Deutschland erneut seinen Platz unter den Top 10 der 150 befragten Länder sichern. So lautet ein Ergebnis der „Global Retirement Index“-Studie des Asset Managers Natixis Global Asset Management (NGAM).
Die größte Volkswirtschaft Europas zeichne sich demnach durch starke Fundamentaldaten und ein führendes Sozial- und Gesundheitssystem aus. Die aktuellen Studienergebnisse spiegeln allerdings auch die 2014 zeitweise schwächere Wirtschaft sowie sinkende Realzinsen wider, die Rentner und Sparer in besonderem Maße belasten.
Sicherheit im Ruhestand werde für die meisten Rentner ungewiss: Die Studie zeigt, dass es künftig immer schwieriger wird, eine sichere Altersvorsorge zu betreiben. Dies gelte für Industrieländer ebenso wie für Schwellenländer. Wesentliche Gründe für diese Entwicklung seien demografische Entwicklungen, leere öffentliche Kassen, eine ungünstige Fiskalpolitik und volatile Märkte. Arbeitnehmer müssten sich auf eine wachsende Rentenlücke einstellen und frühzeitig privat für ihre Rente vorsorgen. „Zukünftige Ruheständler in Deutschland sollten sich nicht auf die gesetzliche Rente verlassen. Der Abwärtstrend, den wir seit vielen Jahren beobachten, deutet darauf hin, dass das staatliche Rentensystem in Deutschland weiter geschwächt wird“, sagt Jörg Knaf, Executive Managing Director von Natixis Global Asset Management in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Trotzdem haben 66 Prozent der Anleger laut Studie keinen konkreten Finanzplan für ihre Altersvorsorge. Gleichzeitig gaben lediglich 16 Prozent der Befragten an zu wissen, wie hoch ihre jährlichen Einkünfte sein müssen, damit sie ihren Lebensstandard auch im Alter beibehalten können.
Die Studienergebnisse zeigen darüber hinaus, dass Rentner in Europa im internationalen Vergleich finanziell am besten abgesichert sind: Acht der Top-10-Länder liegen in Europa. Am besten schnitt auch in diesem Jahr die Schweiz mit dem ersten Platz im Ranking ab, danach folgen Norwegen, Australien, Island und Schweden. Innerhalb Europas müsse hinsichtlich der Lebenssituation von Ruheständlern stark differenziert werden: Die Länder in der Peripherie Europas, wie Griechenland, Italien oder Spanien, können die finanzielle Sicherheit ihrer Rentner aufgrund der starken Verschuldung und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit nicht mehr gewährleisten.
So zeige sich auch der weltweite Trend, dass das Modell der staatlichen Altersvorsorge wackelt. Die hohe Staatsverschuldung vieler Länder und ein verändertes Marktumfeld haben demnach negative Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit ihrer Bürger im Alter. Dieser Trend sei aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung mit höheren Ansprüchen an die gesetzlichen Versorgungssysteme auf Dauer nicht mehr aufzuhalten. Selbst in Ländern, die in der Studie am besten abgeschnitten haben, sollten künftige Rentner wegen der demografischen Entwicklung bereits heute finanziell vorsorgen.
„Anleger müssen sich darauf einstellen, selbst mehr für ihren Ruhestand anzusparen“, so Hervé Guinamant, Präsident und CEO für den internationalen Vertrieb bei Natixis Global Asset Management. „Und die Asset-Management-Industrie muss nachziehen, indem sie die erforderlichen Portfoliobausteine zur Verfügung stellt. Der Fokus sollte dabei auf dem Faktor Risiko und der Minimierung der Volatilität liegen, damit die Anleger ihre langfristigen Sparziele auch erreichen können“, so Guinamant.
Die Studie wurde von CoreData Research unter 5.950 Anlegern in 16 Ländern in Asien, Europa, Amerika und im Nahen Osten durchgeführt. Untersucht wurden darüber hinaus Daten aus insgesamt 150 Ländern.
Quelle: Pressemitteilung Natixis Global Asset Management
Natixis Global Asset Management, S.A. (NGAM) ist die Asset-Management-Gesellschaft der Investmentbank der französischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken Natixis. NGAM mit Sitz Paris und Boston verwaltet ein Vermögen in Höhe von 894,3 Milliarden Euro. (mb1)