Deutscher Hotelinvestmentmarkt: Produktknappheit limitiert Transaktionsvolumen
Im dritten Quartal 2018 hat sich der deutsche Hotelinvestmentmarkt insgesamt stabil entwickelt- Die Nachfrage vor allem nach Bestandsobjekten trifft dabei weiterhin auf nicht genügend Angebot, so dass das Transaktionsvolumen zum Ende des dritten Quartals 2018 mit 2,9 Milliarden Euro knapp sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt. Da der Investmentmarkt insgesamt dynamischer gewachsen ist, sank der Anteil der Assetklasse Hotel am Gesamtmarkt von acht auf sieben Prozentpunkte. Das meldet der Immobiliendienstleister Colliers International.
Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Inländische Käufer erwiesen sich weiterhin investitionsfreudiger als internationale Investoren. Das absolute Transaktionsvolumen konnten heimische Anleger gegenüber dem Vorjahr noch einmal auf fast 1,7 Milliarden Euro steigern, ihr Anteil stieg kräftig um sechs Prozentpunkte auf 59 Prozent. Der Marktanteil internationaler Käufer sank folglich auf 41 Prozent, hier fehlten vor allem die großen Portfoliodeals mit internationaler Beteiligung aus dem Vorjahr. Dennoch sind neue Akteure auf dem Markt zu beobachten, so kaufte die Select Group mit Sitz in Dubai das in Bau befindliche ,Niu Air Frankfurt‘ von der GBI.“
Die Zurückhaltung internationaler Investoren zeigte sich auch auf der Verkäuferseite. Weniger aktiv waren vor allem österreichische und britische Marktteilnehmer, so dass nationale Verkäufer mit über 1,8 Milliarden Euro fast zwei Drittel des Transaktionsvolumens auf sich vereinigen konnten.
Der Trend zu Einzelverkäufen hielt in den ersten drei Quartalen an. Mit einem Plus von 18 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr vereinigten sie fast 85 Prozent des Marktgeschehens beziehungsweise über 2,4 Milliarden Euro auf sich. Portfoliotransaktionen, die im bisherigen Jahresverlauf unterrepräsentiert waren, gewannen im dritten Quartal an Boden.
Trotz der Angebotsknappheit bleibt das Investoreninteresse an den sieben wichtigsten Hotelstandorten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Stuttgart und München – ungebrochen, besonders ausländische Käufer bevorzugen Core-Objekte in den Top 7. Nach 2,2 Milliarden Euro im Vorjahr flossen abermals über zwei Milliarden Euro in die Top-Städte, die Summe teilt sich fast hälftig auf nationale wie internationale Investoren auf. Der Top-7-Anteil an allen Transaktionen blieb konstant bei rund 71 Prozent.
Nachdem die Renditen im ersten Halbjahr nochmals unter Druck geraten sind und auf großer Breite in allen Top-7-Städten nachgegeben haben, hat sich die Kompression im dritten Quartal verlangsamt. Dennoch wurden in vielen Städten neue Tiefststände erreicht. Die Spannbreite ist aufgrund der starken Marktlage und des allgemeinen Liquiditätsdrucks geschrumpft und reicht von 3,75 Prozent in München bis 4,75 Prozent in Berlin.
Nach dem Rekordjahr 2016 und dem starken vergangenen Jahr wird für das Schlussquartal abermals ein überdurchschnittliches Ergebnis erwartet, so dass weiterhin von einem Endergebnis auf Vorjahresniveau auszugehen ist. Erben: „Entscheidend wird sein, ob die starke Nachfrage attraktive Investmentmöglichkeiten findet. Daher wird auch aufgrund steigender Preise in den Top 7 zunehmend auf B- und C-Standorte ausgewichen, weshalb auch dort Preissteigerungen zu beobachten sind.“
Quelle: Pressemitteilung Colliers International
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 15.000 Mitarbeiter in 68 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)