Deutscher Immobilienfinanzierungsindex notiert weiter im Minus
Trotz der eher positiven Einschätzung der erstmals berücksichtigten Nutzungsart „Hotel“ notiert der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) des Immobiliendienstleisters JLL und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung mit einem Stand von minus 9,7 Punkten auch im ersten Quartal 2019 weiter im roten Bereich. Im Vorquartal lag der Index, der sich aus Experteneinschätzungen zur jeweiligen Finanzierungssituation der vergangenen sechs und zu den Erwartungen in den kommenden sechs Monaten zusammensetzt, bei minus 10,4 (inklusive Hotels). Damit bewegt sich der DIFI mit nur einer Unterbrechung bereits seit zwei Jahren durchgehend im Minus.
Mit einem Stand von minus 39,4 Punkten ist die Lagebewertung zur Immobilienfinanzierung in Bereich Einzelhandel rund zehn Punkte höher als noch Ende 2018 (minus 51,5 Punkte). Auch die Finanzierungserwartungen für das kommende Halbjahr haben sich erholt. Dagegen beläuft sich die Lagebeschreibung und Finanzierungserwartung für Logistikimmobilien seitens der Experten auf einen Rückgang von jeweils zehn Punkten.
Als einzige Nutzungsart bewegen sich Hotels mit 1,9 Punkten über der Nulllinie. Dafür verantwortlich seien die deutlich optimistischeren Finanzierungserwartungen, die um 20 Punkte gestiegen sind.
Während sich die Finanzierungssituation der Büroimmobilien nach der Befragung der Experten von 11,7 auf 10,4 Punkte verschlechtert hat, ist sie für Wohnimmobilien von 8,8 auf minus 0,1 Punkte abgerutscht. Für die nächsten sechs Monate wird bei Wohnobjekten ein leichter Rückgang erwartet, ein starkes und sogar stärkstes Abnehmen von allen Nutzungsarten ist für die Büroimmobilie zu notieren.
Einlagen und Pfandbriefe bilanzieren mit Zuwächsen von jeweils rund 25 Punkten bei den Erwartungen und jeweils rund zwölf Punkten bei der Bewertung des aktuellen Umfelds positiv. Mit einem jeweils nur leichten Zugewinn warten ungedeckte Schuldverschreibungen auf.
Rund 30 Punkte niedriger gegenüber dem DIFI im vierten Quartal 2018 notiert die Einschätzung der Refinanzierungssituation durch Immobilienaktien. Die Erwartungen an die Immobilienaktienmärkte liegen mit minus 47,6 Punkten nur noch knapp unter dem Negativrekord (minus 50 Punkte) im vierten Quartal 2011.
Für ein unverändertes Nachfrageverhalten der verschiedenen Investorengruppen in den kommenden zwölf Monaten sprachen sich bei dieser Sonderfrage des DIFI 37 bis 69 Prozent der Befragten aus, im Schnitt wird eher von einer Zu- als von einer Abnahme ausgegangen. Dies besonders auffällig bei Family Offices. Für diese Anlegergruppe prognostizieren 41 Prozent der Befragten eine weiter anziehende Nachfrage am deutschen Immobilienmarkt. Demgegenüber sprechen die Erwartungshaltungen für die Nachfrage durch REITs und Immobilienunternehmen eher von einer nachlassenden Entwicklung (19 Prozent). Eine zunehmende Nachfrage über die kommenden zwölf Monate sehen zwölf Prozent.
Besonders gefragt sind deutsche Immobilien laut Umfrage bei Investoren aus Asien und dem Nahen Osten: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Umfrageteilnehmer erwartet verstärkte Investitionen aus diesen Regionen, lediglich acht Prozent rechnen mit einem Kapitalabfluss. Für nordamerikanische Investoren fällt die Meinung der Befragten umgekehrt aus: 36 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von einer nachlassenden Nachfrage aus. Für Investoren aus Deutschland, dem Euroraum und dem übrigen Europa sind die Prognosen der Experten ähnlich: Im Schnitt erwarten 23 Prozent eine zunehmende, 67 Prozent eine gleichbleibende und elf Prozent eine rückläufige Nachfrage.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an. (JF1)