„Deutschland investiert zu wenig in die Zukunft“
Die Ausgaben für Maschinen und Ausrüstungen haben sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt in den letzten 25 Jahren fast halbiert, daher seien die Ausrüstungsinvestitionen insgesamt auf einem absteigenden Ast. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Martin Hüfner, Chefökonom bei Assenagon Asset Management in seinem Wochenkommentar.
Vielfach würde nach Ansicht von Hüfner die Investitionslücke geleugnet mit dem Argument, sie sei nur eine statistische Fiktion. Denn mit dem technischen Fortschritt würden die Preise für Maschinen und Ausrüstungen immer billiger. Sinkende Ausgaben signalisieren daher nicht, dass die Unternehmen real weniger investieren, sondern nur, dass sie für das Gleiche nicht mehr so viel ausgeben müssen. Dies sei jedoch nach Hüfners Meinung falsch. Dagegen spreche, dass die Investitionsquote auch in einer preisbereinigten Rechnung zurückgehe, wenn auch nicht so stark und die Zahlen lediglich in brutto angegeben werden. Daher würden die Abschreibungen nicht berücksichtigt. Nach Abzug der Abschreibungen sehe das Ergebnis noch viel dramatischer aus.
Die Investitionslücke werde zudem heruntergespielt mit dem Argument, dass diese in allen anderen großen Industrieländern zurückgehe. Weiterhin bestehe die Meinung, eine sinkende Investitionslücke sei unabänderlich und hänge von der Höhe des Wachstums ab. Wichtiger sei jedoch der umgekehrte Zusammenhang. Das Wachstum sei durch die wenigen Investitionen schwach.
Der Ansicht, dass die niedrige Investitionsquoten Symptome gesellschaftlicher Veränderungen seien, stimmt Hüfner zu. Jedoch könne die Schlussfolgerung dann aber nicht Nichtstun bedeuten, sondern es gehe darum die gesellschaftlichen Veränderungen zu korrigieren und den marktwirtschaftlichen Kompass wieder zu justieren.
Quelle: Hüfners Wochenkommentar
Die Assenagon Asset Management S.A mit Sitz in Luxemburg hat Zweigniederlassungen in München und Zürich. Das Unternehmen wurde 2007 gegründet und verwaltet nach eigenen Angaben mit 60 Mitarbeitern Vermögenswerte von mehr als 10 Milliarden Euro. In Irland ist Assenagon Asset Management als Investment Manager zugelassen. (MLN1)
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