Deutschlands gewerbliche Immobilienmärkte befinden sich im stürmischen Umfeld
Die deutschen gewerblichen Immobilienmärkte befinden sich laut Immobilien-Investmentgesellschaft Catella in einem stürmischen Umfeld. Die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juli 2022 beendete die Niedrigzinsphase in der Eurozone. Das deutlich gestiegene Zinsniveau sowie die anhaltenden makroökonomische Spannungen und Verunsicherungen führen zu Zurückhaltung zahlreicher Akteure auf dem deutschen Immobilienmarkt. Eine deutliche Reduktion der Dynamik auf dem Transaktionsmarkt bis voraussichtlich Ende des dritten Quartals 2023 ist laut Catella deshalb sehr wahrscheinlich.
Im Gegensatz zum Investmentmarkt halte sich der Bürovermietungsmarkt recht stabil. Die Entwicklungen der vergangenen vier Quartale auf dem deutschen Büroimmobilienmarkt hätten gezeigt, dass trotz Homeoffice-Nutzung auch in der „New Work“-Bewegung das Bürogebäude ein zentrales Element in der Arbeitswelt darstellt. Gleichwohl werden in den kommenden Quartalen Flächeneinsparpotenziale auf dem deutschen Büroimmobilienmarkt messbar werden. Diese werden laut Catella primär in Peripherie-Lagen großer Bürozentren sowie punktuell an C- und D-Standorten zu Tage treten. Im Gegensatz wird in zentralen Lagen der Top-7-Standorte auch in Zukunft eine nachhaltig hohe Nachfrage nach Büroflächen zu beobachten sein. Dabei werden laut Einschätzung sogenannte Grüne Büroobjekte im Neubau und Refurbishment-Segment in zentralen Lagen mit zeitgemäßer Flächengestaltung im Fokus von Investoren stehen.
Das begrenzte Flächenangebot sowie der hohe Bedarf an Büroflächen in zentralen Lagen deutscher Büromärkte führe zu steigenden aggregierten Mieten auf den A-, B-, C,- und D-Märkten im Vergleich zu der Analyse aus dem ersten Quartal 2022. So stieg die Spitzenmiete der A-Standorte auf durchschnittlich 37,29 Euro pro Quadratmeter (plus 9,92 Prozent). Der weiterhin hohe Bedarf an Büroflächen auf dem deutschen Markt führe zu keinem flächendeckenden Rückgang des Spitzenmietniveaus, trotz der aktuellen ökonomischen Turbulenzen. Für die A-Standorte erwartet Catella in den kommenden sechs Monate eine Erhöhung des Spitzenmietniveaus, vor allem im Segment des Neubaus. Für alle weiteren deutschen Büromärkte werden insgesamt stabile Spitzenmieten in den kommenden sechs Monaten erwartet. Preisrückgänge in Kombination mit stabilen Mietentwicklungen werden aller Voraussicht nach in den kommenden sechs Monaten zu einem Anstieg des Niveaus der Spitzenrenditen führen (Ausnahme Düsseldorf, dort wird ein stabiles Niveau der Spitzenrenditen erwartet). Die höchsten jährlichen durchschnittlichen Gesamtrenditen für den Zeitraum 2007 bis 2022 sind den Märkten Leipzig (16,32 Prozent), Chemnitz (15,31 Prozent) und Dresden (14,76 Prozent) zuzuordnen. Unter den Top-7-Märkten ist die mit Abstand höchste durchschnittliche jährliche Gesamtrendite innerhalb des Beobachtungszeitraumes auf dem Markt Berlin zu beobachten (14,40 Prozent). (DFPA/mb1)
Die im Januar 2007 gegründete Catella Real Estate AG (CREAG) konzipiert und verwaltet Immobilien-Sondervermögen. CREAG ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft nach deutschem Investmentrecht und Tochtergesellschaft des Finanzkonzerns Catella AB.