DIA: Mangelhafte Finanzbildung in der Schule
Die Finanzbildung, die in Deutschland von den Schulen vermittelt wird, erhält die Note mangelhaft. Zu wenig, schlechte Qualität, aber andererseits auch zu geringes Interesse auf Seiten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
So haben nach eigener Einschätzung nur 13 Prozent eine gute Finanzbildung in der Schule erhalten. Rund drei Viertel äußerten sich gegenteilig. Ähnlich negativ falle das direkte Qualitätsurteil aus. Finanzbildung werde zu wenig und zu schlecht betrieben, meinen zwei Drittel (67 Prozent). Auch dort sind es vor allem die Jüngeren, die besonders häufig (74 Prozent) zu dieser Einschätzung gelangen.
Noch auffälliger sei ein anderer Trend: Je mehr die Befragten verdienen, desto häufiger stimmten sie der Aussage zu, dass die Finanzbildung im Schulunterricht zu wenig oder nur schlecht vermittelt wird. Gerade bei höheren Einkommen werde das zu Schulzeiten erlangte Wissen als unzureichend eingeschätzt. Mit zunehmenden Einkommen stehen laut DIA vermehrt Finanzentscheidungen an. Dafür fühle sich eine große Gruppe offenkundig unzureichend vorbereitet während der Schulzeit.
Die Verantwortung für den ungenügenden Bildungsstand werde aber nicht allein der Schule zugeschoben. Eine Mehrheit konstatierte in der Umfrage auch ein zu geringes Interesse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Finanzbildung. Insgesamt 56 Prozent vertraten diese Auffassung. Nur annähernd jeder Fünfte war gegenteiliger Meinung. Mit 23 Prozent gab es aber zugleich eine große Gruppe, die keine Antwort wusste. Die Jüngeren selbst waren allerdings erkennbar anderer Meinung. Unter den 18- bis 24-Jährigen attestierten lediglich 45 Prozent den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein zu geringes Interesse an Finanzbildung. In den anderen Altersgruppen lag der Anteil zwischen 53 und 62 Prozent.
Dabei werde die Schule mehrheitlich als ein geeigneter Ort für die Finanzbildung von Jugendlichen angesehen. Rund die Hälfte der Befragten (54 Prozent) findet das. Je höher der eigene Schulabschluss ist, desto häufiger werde die Schule als geeignet bezeichnet.
Die Umfrage wurde als Online-Befragung im März 2018 durchgeführt. Daran nahmen 2.005 Personen aus ganz Deutschland ab 18 Jahren teil.
Quelle: Pressemitteilung DIA
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Frankfurt am Main hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Gesellschafter des DIA sind die Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, DWS Investment GmbH und Deutscher Herold AG. (mb1)