DIA: "Rentner deutlich ärmer als Pensionäre"
Wie viele Menschen im Rentenalter sind in Deutschland von Armut bedroht? Die Antwort auf diese Frage ist nicht so eindeutig, wie bisher angenommen. So weisen die Ergebnisse des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes lediglich eine Zahl aus. Darin enthalten sind sowohl Rentner als auch Pensionäre. Neue Berechnungen splitten diese Gruppen nun erstmals auf und ergeben ein differenzierteres Bild. Darauf weist das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hin.
Das Ergebnis: Rentner mit einem Anspruch auf eine Leistung aus der Gesetzlichen Rentenversicherung sind viel gefährdeter als ehemalige Beamte. So beträgt die Armutsquote unter den über 65-Jährigen insgesamt 14,6 Prozent. Bei Rentnern und Pensionären gelten zusammengenommen 16 Prozent als von Armut bedroht. Bei den früheren Beamten sind es nach den neuen Auswertungen jedoch nur 0,9 Prozent. Das ist nicht mal jeder Hundertste.
Unter den Deutschen, die eine gesetzliche Rente beziehen, ist hingegen fast jeder Fünfte betroffen (19,5 Prozent). Somit sind Rentner fast 22-mal häufiger armutsgefährdet als frühere Beamte. Ausgerechnet hat das Dr. Gerd Bosbach, Professor für Statistik und Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung der Hochschule Koblenz im Auftrag des Bundestagsabgeordneten der Linken Matthias Birkwald.
Die deutschlandweite Quote für Altersarmut liegt derzeit bei 15,8 Prozent. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Paare mit vielen Kindern und Arbeitslose. Bei den Ruheständlern lag die Zahl des Statistischen Bundesamts bisher mit 16 Prozent ungefähr gleich auf. Nach den neuen Hochrechnungen ohne Pensionäre von Birkwald und Bosbach jedoch stechen Rentner mit 19,5 Prozent unter der Bevölkerung heraus. Sie sind somit häufiger von Armut bedroht als der Rest der Deutschen.
Quelle: Pressemitteilung DIA
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Frankfurt am Main hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Gesellschafter des DIA sind die Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, die DWS Group und die Zurich Gruppe Deutschland (TH1)