Die Nutzung von Geldanlageformen ändert sich im Lebenszyklus kaum
Die Studie „Geldanlage im Lebenszyklus“ des Marktforschungsunternehmens BBW Marketing analysiert das tatsächliche aktuelle Anlageverhalten nach Altersgruppen. Kernelement der Studie bildet eine repräsentative Befragung von über 1000 Finanzkunden jeweils in 2014 und 2015. Vervollständigt werden die Ergebnisse durch eine Befragung von Finanzdienstleistungsunternehmen im Juni 2015, bei der insgesamt 107 Entscheidungsträger aus Kreditinstituten über ihre Einschätzung zum Thema Geldanlage im Lebenszyklus befragt wurden.
Die Befragung erbrachte durchaus auch überraschende Ergebnisse. Das Sparbuch zieht sich mit kaum großen Unterschieden durch alle Lebensphasen hinweg. Der Bausparvertrag hat auch bei den älteren Bevölkerungsteilen eine noch größere Anhängerschar. Die größten „Fans“ von Festgeld, Bausparverträgen, Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen befinden sich in der Gruppe „bis 40 Jahre, mit eigenen Kindern unter 14 Jahre im Haushalt“, so die Studie.
Erwartungsgemäß stellen sich dagegen die Kernaussagen der Studie dar: Während in der Einsteiger- und Gründerphase die Ansparung von Geldbeträgen für größere Anschaffungen das wichtigste Sparmotiv (rund 40 Prozent der Befragten) ist, wird in den späteren Lebensphasen das Ansparen für konkrete Konsumwünsche immer unwichtiger. Hier wird beim Sparen dann verstärkt auch an die Vermögensweitergabe nach dem Tod gedacht. Der Konsumspielraum, also das frei verfügbare Einkommen nach Abzug aller laufenden monatlichen Kosten, nimmt im Laufe des Lebenszyklus zu und erreicht bei den Etablierten zwischen 40 und 59 Jahren ohne Kinder unter 14 Jahren einen Höchstwert. Der Anteil der Befragungsteilnehmer, die nach Abzug aller laufenden Kosten kein frei verfügbares Einkommen mehr übrig haben, liegt in der Einsteigerphase bis 29 Jahre, zu der noch in der Ausbildung befindliche Personen gezählt werden, bei 20 Prozent und ist damit im Vergleich zu den anderen Lebenszyklusgruppen erwartungsgemäß am höchsten. Bei den Etablierten zwischen 40 und 59 Jahren ohne Kinder bis 14 Jahre im Haushalt geben lediglich noch zwölf Prozent an, dass sie am Ende des Monats kein Geld zur freien Verfügung übrig haben. Auch bei den Senioren ab 60 Jahren liegt der Anteil ebenfalls nur bei knapp zwölf Prozent. Über mehr als 300 Euro an frei verfügbarem Einkommen verfügen besonders häufig die Etablierten zwischen 40 und 59 Jahre, bei denen keine Kinder unter 14 Jahren mehr im Haushalt wohnen. Natürlich stellen sich die Konsumspielräume nach Alter und Lebensphasen sehr unterschiedlich dar, was auch für die Nutzung der einzelnen Geldanlageformen gilt.
Das Thema Altersvorsorge nehmen insbesondere die bis 40 Jahre alten jüngeren Familienhaushalte mit Kindern im Haushalt in ihre Ausgabeplanung auf. Dieses Anliegen ist bei den älteren Paaren zwischen 40 und 59 Jahren ohne Kinder und den Senioren nicht mehr besonders stark ausgeprägt.
Quelle: BBW Marketing
BBW Marketing ist ein Markforschungsunternehmen für Trend-, Markt- und Distributionsinformationen. Das Unternehmen mit Sitzt in Neuss erstellt seine Studien in Zusammenarbeit mit dem Full Service Marktforschungsinstitut Valido. (AZ)