DIFI mit erstem Anstieg 2018
Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) des Immobiliendienstleisters JLL und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat im dritten Quartal 2018 mit einem Plus von 3,7 Punkten gegenüber dem Vorquartal den ersten Anstieg in diesem Jahr registriert. Wenngleich mit minus 4,5 Punkten weiter negativ, ist damit der bisherige Höchststand 2018 erreicht.
Maßgeblich verantwortlich für die Aufwärtsbewegung sei die merklich verbesserte Finanzierungssituation, die sich in der neuesten Befragung in einem Anstieg auf 7,2 Punkte niederschlägt (ein Plus von 6,6 Punkten gegenüber dem Vorquartal). Gleichzeitig geht der Aufwärtstrend bei den Finanzierungserwartungen für die nächsten sechs Monate mit einem Anstieg um 0,8 Punkte weiter. Die Stimmung unter den Experten bleibt allerdings getrübt, der Teilindikator Finanzierungserwartungen notiert einen Stand von minus 16,1 Punkten.
„Diese Einschätzung beeinflussen maßgeblich der nach wie drohende Handelskonflikt und die möglichen Konsequenzen für die deutsche Konjunktur. Sollten Lösungen gefunden werden, die Auseinandersetzungen beizulegen, könnten sich die Erwartungen nachhaltig aufhellen“, so Dr. Carolin Schmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement am ZEW. Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany, ergänzt: „Natürlich spielen auch die erwarteten Zinsentwicklungen im Euroraum für den Negativstand der Finanzierungserwartungen eine nicht unbedeutende Rolle. Die Leitzinsen sollen nach den neuesten EZB-Ankündigungen auch den Sommer 2019 auf dem derzeitigen Rekordtief überdauern. Und für die letzten drei Monate dieses Jahres ist beabsichtigt, die geplanten Anleihekäufe auf je 15 Milliarden zu halbieren und sie zum Ende des Jahres dann ganz einstellen“.
Haupttreiber für die negative Einschätzung der Finanzierungserwartung seien die Umfrageergebnisse im Bereich Einzelhandel. „Bei dieser Nutzungsart sind sowohl die aktuelle Situation als auch die künftigen Erwartungen stark negativ. Der stationäre Einzelhandel sieht sich großen Herausforderungen gegenüber, denn der Onlinehandel gewinnt zunehmend Marktanteile“, so Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Letzteres habe auch Auswirkungen auf den Logistiksektor gehabt, der stark vom Onlinehandel und dem damit verbundenen Bedarf an Lager- und Logistikflächen profitierte. Insofern sei es nicht überraschend, dass die Beurteilung der aktuellen Lage der Nutzungsart Logistik durch die Umfrageteilnehmer positiv ausfällt. Mit einem ähnlichen Anstieg bei der Einschätzung der Finanzierungssituation warten die Büroimmobilien auf. Die Bewertung der Experten schlägt sich hier in einem Anstieg um 14,3 Punkte nieder. Die in den vergangenen Quartalen recht volatile Nutzungsart Wohnen verzeichnet in diesem Quartal einen leicht positiven Saldo.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an. (mb1)