Dividendensaison 2015: 37 Milliarden Euro im Jackpot
Für Sparer gibt es so gut wie keine Zinsen mehr. Werden etwa deutsche Bundesanleihen betrachtet, so sind die Renditen bis zu einer Laufzeit von fünf Jahren negativ. Auch bei Unternehmensanleihen mit höherer Bonität gibt es nicht mehr viel zu verdienen. Anleihen sind dadurch so teuer wie nie zuvor. Lediglich die Kaufkraft des Vermögens zu erhalten, wird für Investoren somit immer schwieriger, so Stefan Bielmeier, Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ Bank AG, in seinem Blog.
Auch die Bewertung von Aktien sei insgesamt nicht mehr günstig. Allerdings könnten immer noch verschiedene Dividendenperlen gefunden werden. Dividenden seien zudem Teil der Lösung in der aktuellen Nullzinsphase, so Bielmeier. Viele Unternehmen verdienen weiterhin gut und beteiligen ihre Aktionäre großzügig an den Gewinnen. Die Dividendenrenditen lägen dadurch häufig deutlich über den Anleiherenditen.
Für 2015 wird eine Rekordausschüttung der deutschen Unternehmen erwartet, und die Dividendensaison wird bereits Ende Januar deutlich an Fahrt aufnehmen. So wird davon ausgegangen, dass die HDAX-Unternehmen die Dividendenzahlungen um rund elf Prozent auf 37 Milliarden Euro steigern und damit so viel wie niemals zuvor an die Anteilseigner ausschütten werden, so die Einschätzung Bielmeiers.
Die Ausschüttungsquote sollte mit rund 36 Prozent annähernd konstant bleiben und zudem unter dem Durchschnitt der letzten Jahre von 39 Prozent liegen. In Relation zum Cashflow betrage die Ausschüttung rund 22 Prozent. Die Ausschüttungen seien damit insgesamt solide durch die operative Entwicklung der Unternehmen finanziert.
Viele Unternehmen verdienen weiterhin gut und beteiligen ihre Aktionäre großzügig an den Gewinnen. Mit Blick auf ein solides Wachstum der Weltwirtschaft und die schrittweise Erholung der Konjunktur in Europa bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die kommenden Jahre insgesamt positiv, so Bielmeier in seinem Blog.
Das Gewinnwachstum sollte daher auch 2015 und in den Folgejahren solide ausfallen. Zudem scheine Spielraum für Dividendenerhöhungen bei den meisten großen Unternehmen vorhanden. Dadurch sollten die Unternehmen die Dividendenzahlungen auch in den Folgejahren weiter ausbauen können. Nach eher mageren Jahren in Europa gehe die DZ Bank für die kommenden Jahre von Dividendensteigerungen von rund sechs Prozent jährlich aus.
Quelle: „Bielmeiers Blog“ DZ Bank
Die DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank mit Sitz in Frankfurt am Main ist innerhalb des genossenschaftlichen Finanzsektors als Zentralinstitut für mehr als 900 Kreditgenossenschaften zuständig. Darüber hinaus ist die DZ Bank Geschäftsbank für Firmenkunden sowie für Institutionelle aus dem In- und Ausland. Wolfgang Kirsch ist seit September 2006 der Vorstandsvorsitzende der DZ Bank AG. (mb1)