DIW sieht Immobilienmarkt nach wie vor in guter Verfassung
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) bestehen nur schwache Anzeichen für eine spekulative Immobilienblase in Deutschland. Zudem zeige das stabile Kreditvolumen, dass die gesamtwirtschaftlichen Gefahren der Immobilienpreisentwicklung weiterhin überschaubar seien.
Die Studie des DIW untersuchte dazu einen Datensatz von Miet- und Kaufpreisdatenreihen des Analyseunternehmens Bulwiengesa für den Wohnimmobilienmarkt in 127 deutschen Städten. Sie kommt dabei auch zu dem Ergebnis, dass in vielen Städten Deutschlands explosionsartige Preissteigerungen zu beobachten seinen, die Anzeichen für eine Immobilienpreisblase sein könnten. Diese Preisanstiege dürften jedoch nicht von der Entwicklung der Wohnungsmieten losgelöst betrachtet werden und seien nicht auf spekulative Einflüsse zurückzuführen.
Allerdings ergibt die Studie auch, dass rund ein Drittel der untersuchten Städte Anzeichen für spekulative Preisblasen im Neubausegment zeigen. Die Struktur des deutschen Immobilienmarktes deute durch die durchschnittlich lange Zinsbindung bei Immobilienkrediten und die nicht vorhandenen Auffälligkeiten bei der Kreditvergabe auf einen gesunden Zustand hin. Daher bestehe bislang nicht die Notwendigkeit politischer Interventionen.
Die regionalen Entwicklungen sollten jedoch unter Beobachtung bleiben. So stellt das DIW fest, dass die Immobilienpreise seit 2010 eine erhebliche Steigerung erfahren haben. Die Preise für Eigentumswohnungen sind seit Anfang 2010 durchschnittlich um 17 Prozent gestiegen. In Hamburg stiegen die Preise für Eigentumswohnungen beispielsweise um 23 Prozent, in Oberhausen um rund neun Prozent. Somit bestehen hinsichtlich der Preisentwicklung regionale Unterschiede.
Quelle: Pressemitteilung DIW
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