Düsseldorfer Logistikmarkt im Krisenmodus
Im dritten Quartal 2020 zeichnete sich am Düsseldorfer Logistikmarkt mit einem Umsatz von 24.000 Quadratmetern (zweites Quartal 2020: 18.000 Quadratmeter) eine zaghafte Erholung ab, heißt es in einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Insgesamt beläuft sich der Flächenumsatz in den ersten neun Monaten auf 94.000 Quadratmeter, womit das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 13 Prozent verfehlt wird.
„Ein Grund für die derzeit beobachtbare Abwärtstendenz besteht sicherlich darin, dass potenzielle Mieter und Eigennutzer ihre Expansionspläne mit Blick auf die unklare gesamtwirtschaftliche Perspektive mitunter verschieben. Ein weiteres, nicht minder bedeutsames Markthemmnis, stellt indes der seit Jahren andauernde Flächenmangel dar. Das Angebot auf dem Düsseldorfer Logistikmarkt ist sowohl im Bestand, als auch im Neubau viel zu gering, was dazu führt, dass viele Flächengesuche nicht umgesetzt werden können“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE.
Bei der Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen fällt auf, dass im laufenden Jahr 2020 noch kein einziger größerer Abschluss ab 12.000 Quadratmetern erzielt werden konnte. Zumindest in den vergangenen zehn Jahren war im vergleichbaren Zeitraum immer mindestens ein Deal dieser Größenordnung zu verzeichnen gewesen. Dafür dominieren - wenn auch auf niedrigerem Niveau - die mittleren Größenklassen zwischen 5.001 und 12.000 Quadratmetern, die auf einen Marktanteil von 73 Prozent kommen. Die kleineren Ticketgrößen bis 5.000 Quadratmeter steuern insgesamt 27 Prozent zum Ergebnis bei.
Ungeachtet der eher geringen Marktdynamik setzt sich der Mietpreisauftrieb auf dem Düsseldorfer Logistikmarkt weiter fort, was laut BNPPRE nicht zuletzt dem drastischen Angebotsmangel geschuldet sei. Zudem entfällt ein erheblicher Anteil des Umsatzes auf Projektentwicklungen mit entsprechend moderner Ausstattung. So legte die Spitzenmiete im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent zu und notiert jetzt bei 6,0 Euro pro Quadratmeter. Bei der Durchschnittsmiete wird ein Zuwachs um vier Prozent auf nun 5,10 Euro pro Quadratmeter verzeichnet. Die Höchstmiete wird vor allem für Neubauflächen im Düsseldorfer Süden erzielt, wobei die gestiegenen Grundstückskosten eine zunehmende Rolle bei der Preisfindung spielen. Grundsätzlich zeigen sich die Mietpreise im gesamten Marktgebiet stabil, nur bei Altbeständen in Randlagen kann es zu Drucksituationen kommen.
„Der Düsseldorfer Logistikmarkt hat derzeit mit mehreren Belastungsfaktoren gleichzeitig zu kämpfen: Eine infolge der Corona-Pandemie zurückhaltende Nachfrageseite trifft auf ein noch immer unzureichendes Angebot. Dennoch scheint die Talsohle durchschritten, sodass eine spürbare Belebung des Marktgeschehens im vierten Quartal nicht unwahrscheinlich ist. Hier richtet sich der Blick insbesondere auf die Profiteure der Krise, wie etwa E-Commerce-Unternehmen, die dem Markt - anders als beispielsweise in Frankfurt oder auch Leipzig - bislang noch nicht ihren Stempel aufdrücken konnten“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.