DWS-Kommentar: "Liquide alternative Anlagen gehören in ein ausgewogenes Portfolio"
Manager von Multi-Asset-Portfolios stehen vor großen Herausforderungen. Die herkömmliche Aufteilung auf Aktien und Anleihen dürfte in Zukunft kein geeignetes Mittel sein, um für Anleger ein vernünftiges Rendite-Risiko-Verhältnis abzubilden. Björn Jesch, Chefanlagestratege für EMEA und globaler Leiter Multi Asset und Solutions beim Vermögensverwalter DWS, ist der Meinung, dass liquide alternative Investments in Multi-Asset-Portfolios in Zukunft unverzichtbar sein dürften.
Das auf lange Sicht nach wie vor niedrige Zinsumfeld, die insgesamt deutlich gesunkenen Renditeerwartungen für alle herkömmlichen Anlageklassen und die erhöhte Unsicherheit, die sich in höheren Extremrisiken für Aktien- und Anleihemärke niederschlägt, macht es für Portfolio-Manager immer schwieriger.
Bei Anleihen kommt laut Jesch neben den niedrigen Renditeerwartungen noch ein weiterer Aspekt hinzu: Sie taugen längst nicht mehr so gut wie früher zur Diversifikation. „Wirft man einen Blick auf die wöchentlichen Renditen, so lieferten Staatsanleihen in den letzten beiden Jahrzehnten in zwei von drei Fällen positive Renditen, wenn die Renditen bei Aktien negativ waren. Sie sorgten also für einen guten Risikoausgleich“, sagt Jesch. Doch das hat sich inzwischen geändert. Die negative Korrelation ist längst nicht mehr so stabil wie in den vergangenen zwanzig Jahren. Für Multi-Asset-Portfolios sei das ein Problem.
Der naheliegenden Lösung zum Ausgleich der niedrigen Renditeerwartungen, nämlich im Zinsbereich auf längere Laufzeiten zu setzen oder auf Anleihen mit niedrigerer Bonität und entsprechend höheren Zinsaufschlägen, erteilt Jesch eine Absage. „Das ist nicht zielführend. Beide Optionen erhöhen das Risikoprofil eines Portfolios.“
Daher ist Jesch überzeugt: „Liquide alternative Anlagen sind aus unserer Sicht ein unverzichtbarer Bestandteil eines zukunftsfähigen, ausgewogenen Portfolios“. Das Spektrum liquider alternativer Anlagen ist weit - es reicht von börsennotierten Immobilienaktiengesellschaften, Infrastrukturunternehmen und Rohstoffinvestments über Hedgefonds-Strategien bis zu Anlageklassen übergreifenden Risiko-Prämien-Strategien.
„In unserer Studie haben wir eine Vielzahl von Strategien unter die Lupe genommen und sehr große Unterschiede bei den Renditen in den verschiedenen Sub-Anlageklassen liquider alternativer Anlagen festgestellt“, sagt Jesch. Um zu einem möglichst guten Ergebnis zu kommen, ist es wichtig, die Unterschiede zu erkennen. Nur wer die unterschiedlichen Prämien wirklich versteht, kann zu sinnvollen Entscheidungen kommen. Dazu sollten Anleger stets bedenken, welche Charakteristika ihre Investments aufweisen sollten. Manche alternative Anlageinstrumente sind gut geeignet, zusätzliche Risiko-Prämien zu vereinnahmen. Andere wiederum haben eine besondere Qualität als Absicherungsinstrument im Portfolio. Letztlich muss sich der gewählte Investmentansatz nach dem Ziel richten, das der Anleger verfolgt. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung DWS
Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS) ist ein weltweit tätiger Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main. Die börsennotierte Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter und verwaltetet ein Vermögen in Höhe von 820 Milliarden Euro (Stand: 31. März 2021).