DZ Bank erwartet keinen US-Lohndruck
Nach Einschätzung der DZ Bank ist die Gefahr gering, dass trotz eines anhaltenden US-Beschäftigungsaufbaus in den kommenden Monaten die Lohndynamik zulegt, heißt es in einem Onlineblog der Bank. In den Vereinigten Staaten lag die Arbeitslosenquote im März 2018 den sechsten Monat in Folge auf dem Niveau von 4,1 Prozent. Im ersten Quartal 2018 entstanden insgesamt rund 620.000 neue Stellen. Das ist der stärkste Anstieg seit sechs Quartalen, heißt es. Die Bilanz sei bemerkenswert, da im öffentlichen Sektor zuletzt Stellen abgebaut wurden. Die private Wirtschaft habe daher zu Jahresbeginn ihre Beschäftigungsdynamik gesteigert, erklären die Experten.
Das Bild eines weiterhin positiven Beschäftigtenmarktes, der vom Dienstleistungssektor und den güterproduzierenden Branchen gleichermaßen begünstigt wird, ergänzt eine moderate Lohnentwicklung, betont die DZ Bank. So stiegen laut jüngstem Arbeitsmarktbericht die gezahlten Stundenlöhne um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, nach einem Plus von 0,1 Prozent im Februar. In Anbetracht der seit sieben Jahren anhaltenden Erholung am Arbeitsmarkt falle die Steigerung gegenüber März 2017 mit nur 2,7 Prozent verhalten aus.
Gegen stärkere Lohnforderungen spreche sowohl der weiter vorhandene Zustrom von Arbeitskräften aus der so genannten „stillen Reserve“ als auch die voranschreitende Automatisierung. Im Jahresdurchschnitt erwarten die Experten einen Lohnanstieg von rund drei Prozent. Der hieraus resultierende Auftrieb für die Inflation dürfte sich in Grenzen halten und der Notenbank den nötigen Spielraum geben, ihren moderaten Straffungskurs beizubehalten, lautet die Prognose der DZ Bank.
Die Experten erwarten im weiteren Jahresverlauf einen robustem US-Arbeitsmarkt. Dabei liefere auch der güterproduzierende Bereich positive Impulse und nicht nur der Dienstleistungsbereich. Es scheine fraglich, dass die protektionistischen Maßnahmen und Drohungen des Präsidenten für eine nachhaltige Trendwende bei der Zahl der Industriebeschäftigten sorgen. Derzeit profitiere die Industriebeschäftigung von einer guten Konjunktur bei den Flugzeugherstellern, der Erholung im Bausektor und in der Ölindustrie.
Quelle: Blogbeitrag DZ Bank
Die DZ Bank ist das Zentralinstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. (TS1)