DZ Bank Research: Aktienrisiken steigen in 2016
Die Gefahr eines Rückschlags an den Aktienmärkten sieht Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ Bank, deutlich wachsen. Unternehmen würden sich immer höher verschulden, damit Mergers & Acquisition-Transaktionen zu überhöhten Preisen finanzieren oder Aktien zu überteuerten Kursen zurückkaufen. Und die Investoren würden auf ihrer Suche nach Rendite immer höhere Risiken eingehen. „Dass es bislang noch keinen Crash gab, liegt vor allem daran, dass sowohl Öl als auch frisches Geld weiterhin billig sind. Die Frage ist, ob ein sanfter Ausstieg aus dieser ungewöhnlichen Konstellation gelingt“, so Kahler im Jahresausblick 2016 des DZ Bank Research.
Zwar könnten neue geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank dem deutschen Aktienmarkt bis in das Frühjahr 2016 hinein zu einem Anstieg verhelfen, doch auf mittlere Sicht hält Kahler es für wahrscheinlich, dass sich die Märkte, ähnlich wie im April 2015 sowie im Frühjahr 2012, nicht allzu lange von den geldpolitischen Stimuli werden blenden lassen. Steige die Unsicherheit über den tatsächlichen Zustand der Weltwirtschaft, drohten dem Dax neue Enttäuschungen. Das erreichte Bewertungsniveau sei nach DZ Bank-Einschätzung nur bei einem dynamischen Gewinnwachstum zu rechtfertigen, nicht aber bei einer Stagnation auf solidem Niveau.
Im Jahresverlauf 2016 erwartet die DZ Bank für den deutschen Leitindex eine Schwankungsbreite zwischen 9.400 und 12.000 Punkten. Ende 2016 dürfte der Dax nahezu unverändert zu heute bei 11.000 Punkten notieren. Das Problem für Anleger: Das eingegangene Risiko bei Anleihen wie auch bei Aktien werde in Anbetracht potenzieller Rückschläge nicht mehr angemessen belohnt.
Weitere zentrale Prognosen des DZ Bank Research für 2016 lauten: BIP-Wachstum Deutschland: plus 1,8 Prozent - Inflation Deutschland: 1,0 Prozent - Rohöl: 45 US-Dollar pro Barrel - Wechselkurs US-Dollar/Euro: 1,04.
Quelle: Pressemitteilung DZ Bank
Die DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. Das Unternehmen beschäftigt knapp 30.000 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme in Höhe von 409 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2015) (TH1)