DZ HYP veröffentlicht Studie "Immobilienmarkt Norddeutschland 2023"
Die seit Anfang 2022 kräftig gestiegenen Zinsen und Anleiherenditen schlagen sich am norddeutschen Immobilienmarkt in rückläufigen Kaufpreisen und steigenden Mietrenditen in allen Marktsegmenten nieder. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Immobilienmarkt Norddeutschland 2023“, die die Immobilienbank DZ HYP veröffentlicht hat.
Die Studie analysiert die Entwicklung der Segmente Handel, Büro und Wohnen an den norddeutschen Standorten Hamburg, Bremen, Hannover, Braunschweig, Kiel, Lübeck, Oldenburg und Osnabrück.
Innerhalb der einzelnen Marktsegmente entwickeln sich die Mieten laut Studie durchaus unterschiedlich. So verzeichnet der norddeutsche Büromarkt im Spitzensegment spürbar steigende Mieten, bedingt durch veränderte Arbeitsanforderungen und ein geringes Angebot an modernen Objekten. Auch bei Wohnimmobilien legen die Mieten weiter zu, wenn auch weniger als im bundesweiten Durchschnitt. Ursache ist das knappe Angebot, das einer hohen Nachfrage durch Zuwanderung sowie fehlenden Eigenheimkäufen gegenübersteht. Der stationäre Handel hingegen setzt seinen Mietrückgang laut der Studie fort. Verantwortlich dafür sind der rückläufige Verkaufsflächenbedarf sowie zahlreiche Insolvenzen.
„Der Immobilienmarkt im norddeutschen Raum unterzieht sich einem Wandel. Das manifestiert sich beispielsweise im Büromarkt und im stationären Einzelhandel. Letzterer hat eine Zukunft, benötigt aber deutlich weniger Fläche. Erfreulicherweise haben sich negative Prophezeiungen in der Vergangenheit für den Büromarkt nicht realisiert. Doch die Anforderungen an Arbeitsräume verändern sich. Mit Blick auf den Wohnungsmarkt rechnen wir mit einem Mietanstieg von rund vier Prozent“, sagt Thomas Näser, Leiter des DZ HYP Immobilienzentrums Hamburg.
Die Belastungen für den Einzelhandel dauern auch nach zwei Pandemiejahren weiter an. Die hohe Inflation bremst die Erholung und bewirkt einen Kaufkraftverlust der privaten Haushalte. Hamburg als Top-Standort hat die angespannte Lage im Innenstadthandel vergleichsweise gut verkraftet. In der Hansestadt ging die Spitzenmiete prozentual etwas leichter zurück als in den Oberzentren und lag 2022 bei 240 Euro je Quadratmeter. Damit übertraf sie spürbar die durchschnittliche Spitzenmiete von rund 100 Euro je Quadratmeter an den regionalen Standorten. Dort zeigt sich eine große Bandbreite der Spitzenmiete an den untersuchten Oberzentren: Hannover ist mit durchschnittlich 165 Euro je Quadratmeter dabei der Spitzenreiter und Kiel bildet mit durchschnittlich 55 Euro je Quadratmeter das Schlusslicht.
Die Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen übersteigt das vorhandene Angebot und treibt die Spitzenmieten weiter an. Als Folge des schwachen Neubaus ist das Flächenangebot an fast allen betrachteten Standorten knapp. Der Büroflächenumsatz der norddeutschen Bürostandorte weist dabei große Unterschiede auf: fast 90 Prozent entfallen auf Bremen, Hannover und Hamburg.
Die durchschnittliche Spitzenmiete ist in den norddeutschen Oberzentren auf 15,30 Euro je Quadratmeter gestiegen. Hannover verfügt über eine große Bürofläche, deren Spitzenmiete bei rund 18,50 Euro je Quadratmeter liegt. Hamburgs Spitzenmiete ist mit fast 34 Euro je Quadratmeter mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Oberzentren. Bedingt durch den gebremsten Bürobau und den Bedarf an hochwertigen Büros dürfte die Mietdynamik laut DZ HYP auch 2023 auf einem hohen Niveau bleiben. (DFPA/TH1)
Die DZ HYP AG ist eine Immobilienbank und Kompetenzcenter für Öffentliche Kunden in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Die Bank ist mit zwei Hauptstandorten in Hamburg und Münster sowie mit Immobilienzentren in den Wirtschaftsmetropolen und weiteren Regionalbüros bundesweit präsent.