Eigenkapitalrekord am deutschen Investmentmarkt
Im Jahr 2015 lag das Transaktionsvolumen mit gewerblichen Immobilien bei gut 56 Milliarden Euro und damit rund 40 Prozent höher als im Vorjahr. Damit konnte das zweitbeste jemals registrierte Ergebnis erzielt werden. Das meldet der Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Obwohl der Investmentumsatz noch gut fünf Prozent unter dem Vergleichswert aus 2007 liegt, wurde nach Analysen von BNP Paribas Real Estate aber ein neuer Rekord beim investierten Eigenkapital aufgestellt“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNPPRE Deutschland. Mit über 29 Milliarden Euro wurde das Vorjahresergebnis noch einmal um rund 30 Prozent gesteigert. Dass die Zunahme etwas geringer ausfällt als beim Transaktionsvolumen, liege in erster Linie daran, dass die Loan-to-Value-Quoten weiter leicht angezogen haben. Im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2007 wurde rund 75 Prozent mehr Eigenkapital eingesetzt.
Verantwortlich für die spürbar höhere Eigenkapitalquote der Investments sind laut BNPPRE einerseits die veränderten Finanzierungsbedingungen, die zu geringeren Loan-to-Value-Quoten führen als beispielsweise 2006 und 2007. Während die durchschnittliche Eigenkapitalquote über alle Investments 2015 bei gut 50 Prozent lag, erreichte sie 2007 knapp 30 Prozent. Andererseits ist aber auch eine unterschiedliche Investorenstruktur zu beobachten. Der Anteil eigenkapitalstarker Anleger liege deutlich höher als kurz vor der Finanzkrise.
Die Schwankungen der ermittelten Eigenkapitalquoten in den von BNPPRE untersuchten Städten fallen insgesamt gering aus. An den Big-Six-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München) liegt der durchschnittliche Wert bei rund 53 Prozent und damit im bundesweiten Durchschnitt. Der höchste Eigenkapitalanteil wurde mit gut 57 Prozent in Hamburg registriert, was unter anderem auf ein vergleichsweise starkes Engagement von Versicherungen und Offenen Fonds zurückzuführen sei, zwei Anlegergruppen, die in der Regel zwischen 90 und 100 Prozent ihrer Investments mit Eigenkapital finanzieren. Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichnete 2015 der Düsseldorfer Markt mit gut 47 Prozent. Hier entfielen relativ betrachtet größere Investmentumsätze auf Equity-/Real-Estate-Funds, die durchschnittlich zwischen 70 und 75 Prozent des Investmentvolumens fremd finanzieren, oder auch Spezialfonds, also Investorentypen, für die Leverage-Effekte eine größere Rolle spielen.
Die Analyse nach Assetklassen zeigt, dass im Logistiksegment die Eigenkapitlaquote mit knapp 48 Prozent etwa fünf bis sieben Prozentpunkte niedriger liegt als beispielsweise bei Büro-, Einzelhandel- oder Hotelinvestments. Verantwortlich hierfür sei, dass über die Hälfte des Transaktionsvolumens auf die Investorengruppen, Spezialfonds, Investment Manager und Equity-/Real-Estate-Funds entfällt. Dieser Anteil liegt rund zehn Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Investments.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)