Einkaufsmanagerindizes hellen sich deutlicher auf als erwartet
Die konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich zum Ende des ersten Quartals 2023 weiter aufgehellt. Das zeigen die Einkaufsmanagerindizes für den März. Der Gesamtindex ist kräftig gestiegen und liegt mit 52,6 Punkten über der Wachstumsschwelle von 50, schreibt Dr. Jörg zeuner, Chefvolkswirt beim Asset Manager Union Investment, in seinem aktuellen Marktkommentar „Auf den Punkt“.
Auf den ersten Blick signalisieren die aktuellen Zahlen, dass die deutsche Wirtschaft die winterliche Schwächephase hinter sich lässt und sich besser schlägt als erwartet. Die schlimmsten Risiken seien ausgeblieben und viele Unternehmen blicken mit mehr Zuversicht nach vorne, so Zeuner. Insbesondere das Geschäft bei den Dienstleistern habe im März stark angezogen.
Zeuner mahnt allerdings, dass zu viel Optimismus oder die Hoffnung auf einen bevorstehenden starken Aufschwung nicht angebracht sei. Zwar lassen die Realeinkommensverluste bei fallender Inflation und steigenden Nominallöhnen nach. Doch die sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen verhindern einen dynamischeren Aufschwung, so der Experte. Die deutlich gestiegenen Leitzinsen werden ihren Bremseffekt erst im Laufe dieses Jahres entfalten. Außerdem führten die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor dazu, dass die Kreditkonditionen noch restriktiver beziehungsweise noch schneller restriktiv werden als ohnehin befürchtet.
Das Jahr 2023 dürfte daher bestenfalls unter der Überschrift „Stagnation“ stehen, so die Einschätzung von Zeuner. (DFPA/JF1)
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. 4.273 Mitarbeiter betreuen 1.349 Fonds für private und institutionelle Anleger.