Empirica: "Langsamer wachsende Mieten in Schwarmstädten"
Das Beratungsunternehmen Empirica hat den „Blasenindex“ für das zweite Quartal 2017 veröffentlicht, demnach ist die Gefahr einer Immobilienblase in 13 Kreisen höher als im Vorquartal. Gegenüber dem ersten Quartal 2017 legt der Gesamtindex in den Wachstumsregionen (plus 0,03 Punkte) und in Schrumpfregionen (plus 0,02 Punkte) zu. Das Rückschlagpotenzial, das die relative Preiskluft zwischen Kaufpreisen für Eigentumswohnungen und Mieten beschreibt, liegt bundesweit bei zwölf Prozent, in den Top-7-Städten bei 28 Prozent. In demographischen Schrumpfungsregionen könnten die Preise laut „Blasenindex“ um fünf Prozent einbrechen.
Laut Empirica steigt das Immobilienangebot, aber es droht kein Überangebot, sondern nur eine Tendenz in Richtung „ausreichend“. Die Nachfrage in den Schwarmstädten wächst langsamer (weniger Auslandszuzug, weniger Binnenzuzug), aber sie schrumpft nicht, es drohen keine Leerstände. In dieser Situation werden die Mieten kaum noch weitersteigen wie in den vergangenen Jahren. Fundamental betrachtet gilt dies auch für die Kaufpreise – inklusive der Gefahr hoher Rückschläge, falls die Rahmenbedingungen schlechter werden sollten (beispielsweise steigende Zinsen).
Je länger er dauert, desto wahrscheinlicher und schmerzhafter wird der Zyklus enden, so das Fazit von Empirica. Besonders böse könnte es Investoren außerhalb der Schwarmstädte erwischen. Denn dort gebe es mittlerweile ebenfalls ein zinsbedingtes Rückschlagpotenzial, hinzu kommen im Krisenfall aber auch drohende Leerstände. So gibt es in Schrumpfungsregionen keine „unfreiwillige“ Umlandwanderung und mithin kein „Pufferpotenzial“ zur Stabilisierung der Nachfrage.
Quelle: Pressemitteilung Empirica
Die Empirica AG ist ein unabhängiges wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Beratungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 25 Mitarbeiter an drei Standorten. (JF1)