Ergebnis am deutschen Wohn-Investmentmarkt nahezu halbiert
Im ersten Quartal 2019 beläuft sich das Investitionsvolumen mit größeren Wohnungsbeständen (ab 30 Wohneinheiten) auf knapp 4,4 Milliarden Euro. Dies ergibt eine Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Gegenüber dem Ausnahmeergebnis aus dem Vorjahreszeitraum entspricht dies nahezu einer Halbierung. Der Blick auf die vergangenen Jahre hilft jedoch, das Ergebnis besser einzuordnen: Verglichen mit der letzten Dekade liegt der Jahresauftakt mit einem Plus von vier Prozent etwas über dem Durchschnitt, in der Betrachtung bis 2005 übertrifft das Ergebnis den langjährigen Schnitt sogar um knapp ein Viertel“, betont Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head Residential Investment.
Während im Vorjahr allein die eingerechnete Übernahme der österreichischen Buwog durch Vonovia beziehungsweise deren deutscher Bestände über 2,7 Milliarden Euro in die Kassen spülten, wurden bislang deutlich weniger großvolumige Abschlüsse registriert. Insgesamt sind über 60 Deals mit mehr als 30.000 Wohneinheiten in die Auswertung eingeflossen. Der durchschnittliche Preis pro Verkaufsfall liegt bei rund 70 Millionen Euro und damit klar unter dem Vorjahreswert (minus 27 Prozent).
Nach wie vor sorgen große Bestandsportfolios für das Gros des Wohn-Investitionsvolumens. Auf sie entfallen mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses. Allerdings stellen Projektentwicklungen auch im ersten Quartal 2019 mit rund 17 Prozent des Resultats eine wesentliche Stütze für den Wohn-Investmentmarkt dar. Mit absolut über 740 Millionen Euro konnte dabei zwar der Vorjahresrekord nicht eingestellt (minus 46 Prozent), der langjährige Schnitt jedoch um rund 37 Prozent übertroffen werden. Im Fokus der Investoren sind dabei nicht nur die großen Metropolen und Speckgürtel. Auch in vielen B- oder C-Standorten und Ballungsräumen ist die Nachfrage nach dieser Assetklasse hoch. Gleiches gilt für Sonderformen wie Studentenwohnungen oder Mikro-Apartments, die ebenso wie ältere Bestandsobjekte rund sechs Prozent beisteuern.
Im Vergleich zum gewerblichen Investmentmarkt ist der Wohn-Investmentmarkt in noch stärkerem Maße von inländischen Investoren geprägt. Die aktuellen Zahlen bestätigen dies abermals eindrucksvoll: Mit einem Anteil von über 96 Prozent kamen in den ersten drei Monaten nahezu ausschließlich deutsche Investoren zum Zug. Zugegebenermaßen ist aber auch hier von einer Momentaufnahme auszugehen, die sich im weiteren Jahresverlauf noch zugunsten ausländischer Käufer, insbesondere aus dem europäischen Ausland, relativieren dürfte.
Die anhaltend große Bedeutung der A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) zeigt sich darin, dass die Hälfte des Umsatzes auf diese Städte entfällt. Die Tatsache, dass aber auch rund 50 Prozent des Volumens außerhalb der Metropolen generiert wurden, unterstreicht gleichzeitig die insgesamt breite Nachfrage im Markt. Unter den A-Standorten ist und bleibt Berlin mit einem Volumen von über 1,1 Milliarde Euro Spitzenreiter. Damit kommen Wohnungsportfolios in der Hauptstadt für mehr als ein Viertel des bundesweiten Volumens auf. In Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln liegen die Umsätze in einer Spanne zwischen 200 und 300 Millionen Euro.
„Der Nachfrageüberhang auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt hält an. Nicht nur die großen Ballungszentren, auch wirtschaftlich starke Groß- und Mittelstädte sind gefragt. Vor dem Hintergrund angespannter Mietermärkte in vielen Regionen spricht auch weiterhin alles für eine lebhafte Nachfrage nach deutschen Wohn-Investments. Inwiefern zum Jahresende ein Ergebnis jenseits der 15-Milliarden-Euro-Marke erreicht werden kann, hängt dabei primär von der Angebotsseite und hier speziell dem großvolumigen Segment ab“, prognostiziert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head Residential Investment.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (JF1)