"Erneuerbare Energien könnten bald den größten Anteil am Infrastruktursektor ausmachen"
Erneuerbare Energien sind einer der am schnellsten wachsenden und spannendsten Bereiche des Infrastrukturuniversums, sind sich Richard Nourse, CEO des Asset Managers Schroders Greencoat, und Karin Kaiser, Leiterin Schroders Greencoat Deutschland, einig.
„Viele Bestrebungen zur Erzielung von Netto-Null-Emissionen, die sonst wahrscheinlich erst in den frühen 2030er Jahren auf den Weg gebracht worden wären, wurden nun vorgezogen“, so Nourse. Dazu gehörten der REPower-EU-Plan in Europa oder der US Inflation Reduction Act in den USA, die beide einen Schwerpunkt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien legen. „Hinzu kommen beträchtliche Investitionen in Wasserstoff, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und andere Formen nachhaltiger Infrastrukturen, die erneuerbare Energien im Vereinigten Königreich auf einen Marktanteil von 175 bis 200 Milliarden Dollar bringen“, ergänzt Kaiser. „Multipliziert man das für Europa mit dem Fünffachen und für die USA mit dem Fünf- bis Zehnfachen, so lässt sich ganz klar eine große Chance erkennen, dass erneuerbare Energien mit Abstand der größte Bereich des Infrastruktursektors werden.“
Zudem sei durch die zunehmende Elektrifizierung des Straßenverkehrs und der Umstellung von gasbetriebenen Heizverfahren auf elektrische Wärmepumpen bis 2050 ein Anstieg der Stromnachfrage um 51 Prozent zu erwarten, so eine Schätzung von Aurora Energy, einem Anbieter für Analysen zum Energiemarkt.
Investoren können für die Zukunft optimistisch sein. Kaiser: „Die Märkte beginnen, sich von den unmittelbaren Auswirkungen der Invasion in der Ukraine zu erholen, und langfristig dürfte sich der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist zweifellos einer der am schnellsten wachsenden und spannendsten Aspekte des Infrastrukturbereichs.“ Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien entstehe zwischen den Jahren 2022 und 2050 eine kumulative Investitionsmöglichkeit von mindestens 1.500 Milliarden Euro (Quelle: Aurora Energy).
Obwohl relativ betrachtet Europa und das Vereinigte Königreich in der Anlegergunst höher stehen, sieht Nourse auch in den USA Chancen. Er erläutert: „Im Allgemeinen handelt es sich bei Private Assets in den USA eher um renditestärkere Anlageformen. In Europa werden Erneuerbare Energien eher zur Deckung der Verbindlichkeiten von Pensionsfonds und Versicherern eingesetzt. Die meisten unserer Kunden im Vereinigten Königreich sind große leistungsorientierte Pensionspläne; reife Systeme, die Infrastruktur als risikoarme Investition mit einer besseren Rendite als Anleihen ansehen. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen, dass es in den USA derzeit mehr Möglichkeiten gibt, die diese Anforderungen erfüllen, als in Europa.“
Bei nachhaltigen Infrastrukturinfrastrukturinvestments kommt es noch mehr als bei anderen Bereichen des Segments auf ein umfassendes Detailwissen an. Daher sollten Investoren bei der Wahl des passenden Infrastrukturmanagers darauf achten, dass dieser möglichst auf erneuerbare Energien spezialisiert ist und diese nicht nur neben anderen Bereichen mit verwaltet. Ebenso ist eine hohe technische Kompetenz förderlich. (DFPA/JF1)
Schroders Greencoat zählt zur Gruppe des britischen Vermögensverwalters Schroders plc. Greencoat ist einer der größten europäischen Asset Manager für Infrastrukturlösungen im Bereich Erneuerbarer Energien.