Erneut hoher Flächenumsatz auf dem deutschen Logistikmarkt
Die deutschen Logistikmärkte zeigten sich auch im laufenden Jahr 2017 bislang in guter Verfassung, wenngleich der im Vorjahreszeitraum aufgestellte Umsatzrekord um knapp 17 Prozent verfehlt wurde. Mit insgesamt 4,38 Millionen Quadratmetern wurde aber trotzdem ein Ergebnis erzielt, das fast 14 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnittswert liegt. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
An den wichtigsten Logistikmärkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) summiert sich der Umsatz auf 1,83 Millionen Quadratmeter und liegt damit fast auf Vorjahresniveau. Innerhalb der Marktgebiete waren aber erhebliche Unterschiede zu beobachten. Frankfurt hat sich mit 462.000 Quadratmetern erneut an die Spitze gesetzt, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Aufgrund einer Zunahme um fast 44 Prozent konnte sich Berlin mit 381.000 Quadratmetern auf den zweiten Platz schieben und profitierte dabei von mehreren großen Verträgen. Damit wurde Hamburg, wo 321.000 Quadratmeter (minus 23 Prozent) umgesetzt wurden, auf Rang drei verwiesen.
An den Standorten außerhalb der großen Logistik-Hubs war ein spürbar rückläufiger Flächenumsatz zu beobachten, so BNPPRE. Der Vorjahreswert wurde mit 2,55 Millionen Quadratmetern um rund ein Viertel verfehlt. Trotzdem liegt das Ergebnis in etwa im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Vor allem eine deutlich geringere Anzahl von sehr großflächigen Abschlüssen komme dabei zum Tragen.
Mit über 62 Prozent tragen Vermietungen mit Abstand am meisten zum Gesamtumsatz bei. Demgegenüber liegt die Bedeutung von Eigennutzern mit knapp 38 Prozent auf dem niedrigsten Wert der vergangenen fünf Jahre. Eine weitere Konsequenz daraus ist, dass auch der Neubauanteil im Vergleich zu den Vorjahren etwas gesunken ist und aktuell bei nur 57 Prozent liegt.
Seit Anfang des Jahres haben sich die Mieten in den meisten Standorten stabil gezeigt. Leichte Anstiege der Spitzenmiete verzeichneten allerdings München mit 1,5 Prozent sowie Berlin mit zwei Prozent. Vor allem in der Hauptstadt hat der deutliche Umsatzsprung die Mietpreise spürbar anziehen lassen. Teuerster Standort bleibt München mit einer Höchstmiete von 6,85 Euro pro Quadratmeter gefolgt von Frankfurt mit 6,30 Euro pro Quadratmeter. Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg mit 5,70 Euro pro Quadratmeter und Düsseldorf mit 5,40 Euro pro Quadratmeter. In Berlin sind erstmals 5,00 Euro pro Quadratmeter zu notieren, womit das gleiche Niveau erreicht wird wie in Köln. Am günstigsten bleibt es in Leipzig (4,45 Euro pro Quadratmeter).
„Die grundsätzliche starke Nachfrage wird auch im Schlussquartal anhalten, nicht zuletzt unterstützt von den sehr positiven Konjunkturaussichten. Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass noch einige große Abschlüsse bis zum Jahresende erfolgen werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir erneut ein überdurchschnittliches Jahresergebnis, das mit großer Wahrscheinlichkeit zum zweiten Mal die Sechs-Millionen-Quadratmeter-Marke übertreffen dürfte. Dass der im letzten Jahr aufgestellte Rekordwert wieder erreicht oder sogar übertroffen werden kann, ist dagegen aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich”, so Christopher Raabe, Head of Industrial Letting bei BNPPRE.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 24,1 Milliarden Euro. (JF1)