Erstmalige Evaluation der Mietpreisbremse unter Berücksichtigung von Vormieten
In Kooperation mit dem Analysehaus Empirica-Systeme hat die Forschungs- und Beratungsgesellschaft Empirica erstmals die Mietpreisbremse unter Berücksichtigung von Vormieten evaluiert. Laut dem vorhandenen Datensatz verstoßen weniger Vermieter gegen die Mietpreisbremse (nur etwa 50 Prozent) als bisher postuliert (etwa 80 Prozent).
Außerdem erklärt der Beitrag, warum ein Mietanstieg selbst dann, wenn sich alle an die Mietpreisbremse halten, nicht ausgeschlossen ist. Eine noch wichtigere Erkenntnis ist aber: Eine durchschnittliche legale Sollmiete lässt sich mit den derzeit verfügbaren Daten nicht ableiten. Die Reform hat damit keinen Benchmark, an dem sie sich messen lassen kann. Der Beitrag wird ergänzt mit einer interaktiven Grafik, die den Mechanismus illustriert.
Mit der Mietpreisbremse sollte der Anstieg von Neuvertragsmieten auf angespannten Wohnungsmärkten eingedämmt werden. Trotzdem klettern die Neuvertragsmieten vielerorts unbeeindruckt weiter an; mitunter wird die Reform daher bereits für gescheitert erklärt. Ein Bremseffekt – ganz gleich wie stark – sage aber wenig über die Wirkung der Reform oder das Ausmaß möglicher Verstöße. Empirica verwendet nun erstmals einen empirischen Paneldatensatz einschließlich der Vormieten, um die legale Miete zu identifizieren. Damit käme Empirica einer aussagekräftigen Evaluation der Reform näher. Finale Aussagen zur Wirkungsweise der Mietpreisbremse seien allerdings derzeit weder mit diesen noch mit anderen verfügbaren Daten möglich.
Quelle: Pressemitteilung Empirica
Die Empirica AG ist ein wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Forschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 25 Mitarbeiter an drei Standorten. (JF1)