ETF-Anleger werden global wieder risikobereiter
Im November 2022 flossen ETF weltweit 72,7 Milliarden Euro zu (Oktober: 111,2 Milliarden Euro). Auf den US-amerikanischen ETF-Markt entfielen 58,3 Milliarden Euro und auf den europäischen 14,9 Milliarden Euro. Der asiatische ETF-Markt verzeichnete Abflüsse im Volumen von 518 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen „ETF Flow Report“ der Fondsgesellschaft Amundi hervor.
Wie schon in den vergangenen Monaten waren Aktien mit 42,7 Milliarden Euro die beliebteste Anlageklasse bei ETF, wobei Produkte auf nordamerikanische Aktien mit einem Plus von 14,2 Milliarden Euro am beliebtesten waren. Der Großteil der gesamten Zuflüsse in Aktien-ETF kam aus den USA (32,8 Milliarden Euro), gefolgt von Europa (6,6 Milliarden Euro) und Asien (3,4 Milliarden Euro).
Anleihen-ETF verzeichneten im November ein Plus von 31,3 Milliarden Euro. Auch dort kamen die meisten Neugelder aus den USA (26,8 Milliarden Euro), gefolgt von Europa (8,5 Milliarden Euro). Asiatische Anleger zogen hingegen aus Bond-ETF 3,9 Milliarden Euro ab. Am gefragtesten waren Unternehmensanleihen (17,9 Milliarden Euro). Staatsanleihen-ETF flossen 11,4 Milliarden Euro zu. Die Abflüsse aus Rohstoffen hielten an: Anleger zogen 1,5 Milliarden Euro aus dieser Anlageklasse ab.
Im Gegensatz zu den USA waren in Europa Aktien-ETF (6,6 Milliarden Euro) weniger gefragt als Renten-ETF (8,5 Milliarden Euro). In einem Monat, in dem sich Welt-Aktienindizes erholten, flossen 4,3 Milliarden Euro in ETF auf diese Indizes. Auf dem zweiten und dritten Platz rangieren ETF auf nordamerikanische Aktien (2,7 Milliarden Euro) und japanische Aktien (1,3 Milliarden Euro). Abflüsse gab es bei ETF auf europäische (minus 960 Millionen Euro) und Eurozonen-Indizes (minus 907 Millionen Euro).
ESG-Aktien setzten ihren positiven Trend fort und legten um 3,6 Milliarden Euro zu. In diesem Segment waren nordamerikanische Aktien (1,2 Milliarden Euro) klar am gefragtesten. Auch in ETF auf japanische ESG-Aktien flossen 1,1 Milliarden. Euro zu.
Nachdem aus Smart-Beta-Strategien mehrere Monate lang Mittel abgezogen wurden, drehte sich der Trend im November mit Zuflüssen von 1,4 Milliarden. Euro um. Am gefragtesten waren Size-Strategien (547 Millionen Euro), gefolgt von Produkten auf gleichgewichtete Indizes (543 Millionen Euro). Sektor- und Themen-ETF legten insgesamt um 573 Milliarden Euro zu, wobei Energie (299 Millionen Euro) und Versorger (283 Millionen Euro) im Anlegerfokus standen.
Europäischen Anleihen-ETF flossen im November 8,5 Milliarden Euro zu, wobei ETF auf Unternehmensanleihen um 5,7 Milliarden Euro zulegten und solche auf Staatsanleihen um 2,0 Milliarden Euro.
Unternehmensanleihen der Eurozone waren das beliebteste Teilsegment mit einem Plus von 3,2 Milliarden Euro gefolgt von US-Unternehmensanleihen (1,9 Milliarden Euro). Aus Floating Rate Notes (Anleihen mit variablem Zins) zogen Anleger 525 Millionen Euro ab. Laut Amundi sei zudem bemerkenswert, dass es Anzeichen für eine höhere Risikobereitschaft gab: So legten ETF auf Hochzinsanleihen der Eurozone (281 Millionen Euro) und der USA (225 Millionen Euro) zu.
ESG-Bond-ETF waren mit einem Plus von 3,6 Milliarden Euro ebenfalls gefragt. 1,5 Milliarden Euro davon entfielen auf Unternehmensanleihen der Eurozone und 828 Millionen Euro auf US-Unternehmensanleihen.
Aus chinesischen Staatsanleihen zogen Anleger 1,2 Milliarden Euro ab, womit sich der Trend der vergangenen Monate fortsetzte und sich die gesamten Abflüsse in diesem Jahr auf 10,4 Milliarden Euro summiert. Zuflüsse verbuchten hingegen ETF auf Schwellenländer-Staatsanleihen (918 Millionen Euro) und die breite Eurozone (596 Millionen Euro). (DFPA/JF1)
Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen, das 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen ist, beschäftigt 5.400 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von mehr als 1,9 Billionen Euro.