"Euro Break-up Index": Katalonien ohne spürbare Wirkung
Die über den „Sentix Euro Break-up Index“ („Sentix EBI“) des Beratungsunternehmens Sentix gemessene Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone hat sich im Oktober leicht erhöht. Sie ist um 0,4 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent angestiegen. Dieser geringe Anstieg sei angesichts der Unruhen in Spanien durchaus überraschend. Der spanische Teilindex ist von 0,9 Prozent auf 0,6 Prozent gefallen.
Etwas mehr Sorgen bereite den Anlegern Österreich. Die absehbare Beteiligung der FPÖ an der Regierung hat zu einem Anstieg des Teilindex von Österreich in den vergangenen beiden Monaten von unter 0,3 Prozent auf über 0,8 Prozent beigetragen.
Spanien sei in eine veritable Verfassungskrise gestürzt. Die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien und die Absetzung der Regionalregierung sorge für Nachrichten. Doch die Anleger lasse diese Entwicklung mit Blick auf den Zusammenhalt der Eurozone kalt. Der Rückhalt der EU und aller Gemeinschaftsstaaten sowie das Verhalten vieler Unternehmen, Katalonien den Rücken zu kehren, lasse keine Zweifel für die Anleger entstehen. Der spanische Teilindex des „Sentix EBI“ sei überraschenderweise im Oktober rückläufig.
Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone auf 8,1 Prozent gestiegen. Ursächlich dafür seien geringe Anstiege der Teilindizes für Griechenland und Zypern. Hierbei handele es sich bislang aber nicht um neue Trends, sondern Unschärfen, die sich aus der Messmethodik ergeben. Insgesamt verharrt der „EBI“ in der Nähe seiner historischen Tiefstände. Die Eurozone scheine derzeit relativ gefestigt.
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Die Sentix GmbH ist ein auf Anlegerverhalten und Anlegerpsychologie spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Sitz in Limburg an der Lahn. Die Basis bildet eine unabhängige Investorenbefragung. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden, unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa. (mb1)