Europäer sparen erstmals mehr als 500 Milliarden Euro in einem Jahr
Die Coronakrise hat sich im Jahr 2020 signifikant auf die Bankguthaben europäischer Sparer ausgewirkt: Zum ersten Mal überhaupt überschreitet der Geldzuwachs auf Giro- und Sparkonten in der Eurozone die Grenze von 500 Milliarden Euro. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Hamburger Fintechs Deposit Solutions auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Sparvolumen der Europäer damit um knapp 50 Prozent gewachsen. Der Großteil des Geldes, rund 150 Milliarden Euro, entfällt auf deutsche Sparer.
„Sinkender Konsum und ein anhaltend unsicheres wirtschaftliches Umfeld haben dazu geführt, dass die Menschen mehr Geld auf ihren Konten haben als je zuvor“, sagt Dr. Tim Sievers, CEO und Gründer von Deposit Solutions. „Wir beobachten in sämtlichen europäischen Ländern die gleiche Entwicklung: Spareinlagen nehmen eine immer zentralere Rolle in den Finanzportfolios der Menschen ein.“
Innerhalb der Eurozone sind die Bankguthaben französischer Sparer mit rund 2.200 Euro pro Kopf am stärksten gestiegen, gefolgt von deutschen Sparern mit 1.800 Euro. Dahinter liegen italienische und spanische Sparer mit jeweils 1.300 Euro. Besonders extrem ist die Entwicklung in Großbritannien, wo das Sparvolumen im Jahresvergleich um das mehr als 2,5-fache stieg. Britische Sparer hatten Ende 2020 pro Kopf umgerechnet rund 2.500 Euro mehr auf ihren Konten als noch zu Jahresbeginn.
„Die Bankguthaben steigen, doch viele Sparer bekommen bei ihrer Hausbank nur sehr niedrige oder gar keine Zinsen mehr. Die öffentliche Debatte dreht sich in Deutschland jedoch relativ einseitig um die Frage, wie Sparer in andere Produktkategorien wie zum Beispiel Aktien geführt werden können – ohne auf die Tatsache Rücksicht zu nehmen, dass viele Menschen ihr Geld offenkundig lieber auf Bankkonten halten möchten“, sagt Sievers. „Man sollte das Bedürfnis der Sparer nach Sicherheit und finanzieller Flexibilität ernst nehmen. Der technologische Fortschritt und ein einheitlicher europäischer Binnenmarkt ermöglichen es, besser verzinste Einlagenprodukte von anderen europäischen Banken über die eigene Hausbank zu nutzen. Diesen Weg haben in Deutschland Institute wie die Deutsche Bank oder die großen Sparkassen in Hamburg und im Rheinland für ihre Kunden bereits eingeschlagen – mit Erfolg.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Deposit Solutions
Deposit Solutions ist ein FinTech-Unternehmen, das die erste Open-Banking-Plattform für Spareinlagen betreibt. Die Gesellschaft hat auf in Europa und den USA bereits mehr als 150 Banken aus über 20 Ländern an seine Plattform angeschlossen. Zusätzlich vermarktet das Unternehmen über seine Tochtergesellschaften Zinspilot, Savedo und SaveBetter ausgewählte Einlagenprodukte seiner Partnerbanken direkt an Sparer in Europa und den USA. Deposit Solutions wurde im Jahr 2011 von Dr. Tim Sievers gegründet und hat neben seinem Hauptsitz in Hamburg Büros in Berlin, London, Zürich und New York.