Europäische Coworking-Studie: Berlin und München im Top-10-Ranking
Die „Coworking-Studie 2019“ des Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakefield beleuchtet das Thema „Coworking“ im europäischen Vergleich. Dabei analysierten die Autoren nicht nur das Flächenpotenzial dieser neuen Arbeitswelt. Faktoren wie das immobilienwirtschaftliche Geschäftsumfeld, der Arbeitsmarkt sowie Finanzierungsmöglichkeiten flossen ebenso in die Berechnung ein. Das Ergebnis: London, Paris sowie Stockholm sind die Erstplatzierten. München folgt auf dem sechsten Platz, Berlin auf Rang sieben.
Über elf Millionen Quadratmeter an Coworking-Flächen gibt es weltweit. Auf den globalen Gesamtmarkt bezogen sind das nur etwa ein Prozent der weltweit verfügbaren Bürofläche. Zu diesem Ergebnis kommt Cushman & Wakefield in seiner „Coworking-Studie 2019“. Das Immobilienberatungsunternehmen hat für seine Analyse den weltweiten Coworking-Markt untersucht. Zusätzlich entwickelten die Studienautoren eine eigene Messmethode. Diese beinhaltet eine unterschiedliche Gewichtung der insgesamt vier untersuchten Kategorien „Marktgröße“, „Geschäftsumfeld“, „Arbeitskräftepotenzial“ und „Katalysatoren“.
Die Bundeshauptstadt gelte als europäische Startup-Metropole Nummer eins. Obwohl sich Berlin in den drei Kategorien „Marktgröße“, „Geschäftsumfeld“ und „Katalysatoren“ im vorderen und mittleren Feld positionieren kann, muss sich die Spreemetropole im Bereich „Arbeitskräftepotenzial“ geschlagen geben. „Der Anteil der Personen, die in Berlin in der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) tätig sind, ist im europäischen Vergleich gering. Es wurde explizit ein Blick auf diesen Sektor geworfen, da die Mehrheit der europäischen Coworking-Nutzer in eben dieser Branche aktiv ist. Berlin fehlt es außerdem an großen IT- und Telekommunikationsunternehmen sowie an Hochschulabsolventen mit Schwerpunkt IKT beziehungsweise MINT-Fächer“, erläutert Yvo Postleb, Deutschlandchef von Cushman & Wakefield. Dafür punktet Berlin laut Postleb insbesondere mit seiner kreativen, innovativen sowie lebhaften Startup-Szene. Es reichte dennoch bloß für den siebten Platz. Dass die bayerische Landeshauptstadt (118 Punkte) mit zwei Punkten Vorsprung auf den sechsten Platz an Berlin (116 Punkte) vorbeiziehen konnte, liege insbesondere am hohen Anteil der dort ansässigen Technologiefirmen. „Internationale Unternehmen wie Alibaba, Apple und Google haben natürlich Einfluss auf die Coworking-affine Kategorie ‚Arbeitskräftepotenzial‘, weil sie über genau jene Mitarbeiter verfügen. Aber München ist ebenso Heimat vieler kleinerer Technologiefirmen“, ergänzt Postleb. Außerdem verfügt München mit knapp 20,6 Millionen Quadratmetern Bürofläche über die größten Büroflächenbestände unter den deutschen Top-Märkten.
Im Rahmen der Analyse der europäischen Coworking Hotspots wurden zusätzlich deutsche Städte hinsichtlich bereits vorhandener und geplanter Coworking-Flächen untersucht. Berlin erreicht demnach im nationalen Top-5-Ranking mit knapp 300.000 Quadratmetern (verfügbar: 200.100 Quadratmeter; geplant: 99.700 Quadratmeter) den ersten Platz. München folgt mit einer Fläche von 193.300 Quadratmetern (verfügbar: 132.100 Quadratmeter; geplant: 61.200 Quadratmeter). Auf dem dritten Platz rangiert Frankfurt am Main (verfügbar: 89.600 Quadratmeter; geplant: 49.700 Quadratmeter). Danach folgen Hamburg (verfügbar: 82.600 Quadratmeter; geplant: 39.700 Quadratmeter) sowie Düsseldorf (verfügbar: 59.300 Quadratmeter; geplant: 17.400 Quadratmeter).
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. (C&W) ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. (mb1)