Europäische Gewerbeimmobilienmärkte: Investitionen leicht rückläufig
In der ersten Jahreshälfte 2019 wurden in Europa 101,8 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Dieser Wert liegt um 13 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Insgesamt entwickelten sich alle Assetklassen rückläufig. Die einzige Ausnahme bildeten Hotels: Diese verzeichneten einen Anstieg des Investitionsvolumens um 26 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, was fast dem Rekordergebnis von 2015 entspricht. Das berichtet der Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Das Bürosegment (47 Milliarden Euro) ging dank zweier Transaktionen in Paris mit über eine Milliarde Euro und zahlreicher Großabschlüsse an den großen deutschen Standorten lediglich um sechs Prozent zurück. Das Investitionsvolumen in Logistikimmobilien sank zwar um 16 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro, liegt jedoch weiterhin um 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Das Einzelhandelssegment wies mit einem Investitionsvolumen von 16,4 Milliarden Euro den stärksten Rückgang auf (minus 31 Prozent). Dieser Wert liegt deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt und deutet auf eine nachlassende Nachfrage in dieser Assetklasse hin.
Mit einem Transaktionsvolumen von 24,4 Milliarden Euro sicherte sich Deutschland (minus sechs Prozent) im europäischen Vergleich die Spitzenposition. Trotz des Rückgangs entspricht dieser Wert dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. In den großen deutschen Städten (mit Ausnahme von Berlin, wo ein Rekordergebnis erzielt wurde) ist diese rückläufige Entwicklung nicht auf eine niedrigere Nachfrage, sondern auf den Angebotsmangel zurückzuführen. Großbritannien fiel mit einem Investmentumsatz von 22,1 Milliarden Euro auf den zweiten Platz zurück. Angesichts der Ungewissheit rund um den Brexit zeigen sich viele Anleger zurückhaltend. Mit einem Transaktionsvolumen von 13,7 Milliarden Euro verzeichnete Frankreich im ersten Halbjahr 2019 eine ähnliche Dynamik wie im Vorjahr, in dem insgesamt ein Rekordergebnis in Höhe von 34 Milliarden erzielt werden konnte.
Die meisten anderen Länder in Europa verzeichneten einen Aufwärtstrend, darunter Belgien (plus 105 Prozent), Italien (plus 96 Prozent), Spanien (plus 88 Prozent), Polen (plus 57 Prozent), die Tschechische Republik (plus 31 Prozent) und Irland (plus sechs Prozent). Nur die Niederlande (minus 55 Prozent), Luxemburg (minus 22 Prozent) und Rumänien (minus 65 Prozent) mussten Rückgänge hinnehmen.
Der Anteil ausländischer Investoren auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt ging im ersten Halbjahr 2019 verglichen mit dem Vergleichszeitraum 2018 um zehn Prozent zurück.
Der Flächenumsatz auf den 15 wichtigsten europäischen Büromärkten war mit 4,75 Millionen Quadratmetern auch im ersten Halbjahr 2019 sehr hoch. Trotz eines leichten Rückgangs um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr wurde der zweithöchste Flächenumsatz in den vergangenen zehn Jahren erzielt. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.