Europäisches Immobilieninvestitionsvolumen steigt
Im dritten Quartal 2015 flossen 55 Milliarden Euro in den europäischen Immobilienmarkt. Das Gesamtinvestitionsvolumen seit Jahresbeginn summiert sich damit auf 157,5 Milliarden Euro und liegt 20 Prozent über Vorjahresniveau. Am deutlichsten stieg das Investitionsvolumen in Portugal (plus 804 Prozent), Norwegen (plus 190 Prozent) und Italien (plus 107 Prozent), die größten Rückgänge waren in Griechenland (minus 62 Prozent), Österreich (minus 40 Prozent) und Finnland (minus 18 Prozent) zu beobachten. Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind weiterhin die attraktivsten Destinationen für Immobilieninvestments mit einem Anstieg des Volumens um plus 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl sich deren gemeinsamer Anteil am Investitionsvolumen von 71 Prozent im dritten Quartal 2014 auf 69 Prozent im dritten Quartal 2015 verringerte. Das meldet der Immobiliendienstleister Savills.
Die durchschnittliche Bürospitzenrendite gab im abgelaufenen Quartal europaweit um weitere elf Basispunkte (Bp.) nach. Lissabon und Paris La Defense verzeichneten sogar einen Rückgang um jeweils 50 Bp., in Warschau, Mailand und Athen ging die Bürospitzenrendite um jeweils 25 Bp. zurück. Die durchschnittliche Spitzenrendite für Central-Business-District (CBD)-Büroobjekte liegt laut Savills aktuell bei 4,53 Prozent und damit 22 Bp. unter dem Tiefststand von vor sieben Jahren. London West End, Paris CBD und München liegen mit einer Rendite von vier Prozent unter diesem Durchschnitt, während Warschau, Mailand, Lissabon und Athen mit jeweils sechs Prozent darüber bleiben.
Seit dem zweiten Quartal 2012 habe sich die Renditeschere zwischen den Core- und den peripheren Märkten zunehmend geschlossen, was auf die gestiegene Investorenstimmung in den Märkten Irland, Spanien, Italien und zuletzt auch in Portugal zurückzuführen sei, so Savills. Dennoch liege der Renditeabstand von 143 Bp. nach wie vor deutlich über dem Wert aus dem vierten Quartal 2007 (23 Bp.), wenn auch nahe am langfristigen Durchschnitt (145 Bp.).
Lydia Brissy, Director European Research bei Savills: „Für 2016 gehen wir von einem durchschnittlichen Anstieg der Mieten in Europa zwischen 2,5 Prozent und drei Prozent aus. Eine positive Stimmung auf dem Vermietungsmarkt macht einen europäischen Markt, der bereits ein günstiges Verhältnis zwischen den Aktien- und Immobilienrenditen aufweist, zusätzlich attraktiv, auch wenn der zunehmende Wettbewerb und die Aktivität seitens US-amerikanischer und chinesischer Investoren zweifellos Druck auf die Renditen ausüben wird. Die historisch hohen Kaufpreise dürften dazu führen, dass weitere Assets auf den Markt kommen, was wiederum die Nachfrage ankurbelt und zu einem extrem starken Schlussquartal führen wird. Das Jahr 2015 ist daher auf gutem Weg, einen Gesamtinvestmentumsatz von über 230 Milliarden Euro zu erreichen – ein neuer Rekord.“
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)