Europäischer Bürovermietungsmarkt mit stärkstem zweiten Quartal seit 2008
Nach einem Rückgang im ersten Quartal 2015 von 0,7 Prozent weist der europäische Mietpreisindex des Immobiliendienstleisters JLL in den Monaten April bis Ende Juni wieder ein Wachstum auf. Trotz Einbußen bei den Spitzenmieten in Paris und Warschau legte er innerhalb der vergangenen drei Monate um 0,5 Prozent zu. Von den 24 Index-Städten notierten immerhin sieben im Vergleich zum vorangegangenen Quartal einen Anstieg der Spitzenmieten.
In den Ländern der Eurozone lag das Wachstum im zweiten Quartal mit 0,7 Prozent noch leicht höher. Innerhalb der vergangenen vier Jahre fiel in der Eurozone nur das zweite Quartal 2014 mit 1,9 Prozent besser aus. So sorgte in Spanien die robuste Erholung für ein weiteres Wachstum der Spitzenmieten - in Barcelona deutlich mit 5,6 Prozent (auf einen jährlichen Quadratmetermiete von 228 Euro), in Madrid mit 1,0 Prozent (auf eine jährlichen Quadratmetermiete von 312 Euro). Die weiter steigende Anzahl von Bürobeschäftigten, die gute Nachfrage bei vielerorts knappem Angebot in Toplagen sowie expansive Anmietungen wirkten sich in Deutschland ebenfalls auf die Mietpreise aus. Gegenüber dem Vorquartal erzielte Frankfurt ein Plus von 1,4 Prozent auf eine jährliche Quadratmetermiete von 426 Euro, München ein Plus von 1,5 Prozent auf 402 Euro und Berlin ein Plus von 4,5 Prozent auf 276 Euro.
Im zweiten Halbjahr 2015 konnten mehr Städte ein „beschleunigtes Mietpreiswachstum“ aufweisen. In Märkten wie beispielsweise London, Edinburgh, Dublin sind es zunehmende Angebotsverknappungen, die diese Entwicklung vorantreiben. Auf der anderen Seite müssen die Mieten in Märkten mit einem Überangebot wie Warschau, Rom und Den Haag voraussichtlich leicht nach unten korrigiert werden. Für die europäische Büroimmobilie insgesamt gilt, dass das Mietpreiswachstum mit durchschnittlich 2,1 Prozent jährlich in den nächsten fünf Jahren bescheiden bleiben wird.
Mit 2,8 Millionen umgesetzter Quadratmeter konnte zwischen April und Ende Juni das höchste Umsatzvolumen auf dem europäischen Markt in einem zweiten Quartal seit 2008 erzielt werden. Für 13 der 24 europäischen Index-Städte ist in diesem Zeitraum im Jahresvergleich ein Umsatzplus zu notieren. Für das gesamte erste Halbjahr schlagen damit 5,2 Millionen Quadratmeter zu Buche, leicht über dem Niveau des Vorjahres, und des Fünfjahresschnitts (der jeweils ersten Halbjahre). Zwei der größten Büroflächenmärkte (Paris und Moskau) schnitten in den ersten sechs Monaten im Vergleich zu ihrem langfristigen Mittel allerdings unterdurchschnittlich ab, mit einem Minus von 20 beziehungsweise 29 Prozent. Ohne die beiden Städte läge das Umsatzvolumen in Europa im ersten Halbjahr um elf Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Quelle: Pressemitteilung JLL
JLL ist ein Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen an für Eigentümer, Nutzer und Investoren, die im Immobilienbereich Wertzuwächse realisieren wollen. JLL ist weltweit mit über 230 Büros vertreten und in mehr als 80 Ländern mit circa 58.000 Beschäftigten tätig. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. (AZ)